Mexiko

Höchststand für einen Tag: 1803 neue Corona-Tote in Mexiko

· Online seit 22.01.2021, 06:15 Uhr
Mexiko hat zum wiederholten Male innerhalb weniger Tage einen neuen Höchststand an Corona-Todesfällen gemeldet.
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Es wurden dort nach Zahlen der Regierung vom Donnerstag (Ortszeit) binnen 24 Stunden 1803 neue Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung registriert. Mexikos bisheriger Rekord von 1584 Todesfällen stammte vom Dienstag. Die offizielle Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie stieg damit auf 146 174 - die vierthöchste weltweit.

Auch die Zahl der am Donnerstag gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus - 22 339 - war ein Höchststand. In Deutschland, das etwa zwei Drittel so viele Einwohner hat wie Mexiko, wurden am Donnerstag vergangener Woche mit 1244 Corona-Todesfällen die bislang meisten innerhalb von 24 Stunden registriert.

Allerdings wird in Mexiko äusserst wenig auf das Coronavirus getestet. Ausserdem ist die Übersterblichkeit in dem nordamerikanischen Land sehr hoch - allein bis zum 12. Dezember starben im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben knapp 275 000 mehr Menschen als im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2018. Die US-Zeitung «Wall Street Journal» kam daher vergangene Woche zu dem Schluss, dass Mexiko in Wirklichkeit wahrscheinlich nach den USA das Land mit den zweitmeisten Corona-Toten ist.

Die mexikanische Regierung hat in der Pandemie bislang keine Ausgangsbeschränkungen verhängt, die Grenzen des Landes nicht geschlossen und verlangt von Besuchern weder einen negativen Corona-Test noch Isolation. Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador hat die Gefahr durch das Virus immer wieder heruntergespielt und trägt fast nie eine Maske.

Mexiko, wo viele der knapp 130 Millionen Einwohner in Armut leben, gehört zudem zu den Staaten, die in der Pandemie am wenigsten Geld pro Kopf ausgegeben haben, um ihrer Bevölkerung zu helfen oder ihre Wirtschaft anzukurbeln. Das mexikanische Gesundheitssystem war schon vor der Pandemie chronisch unterfinanziert. Derzeit sind - wie in vielen Ländern - zahlreiche Krankenhäuser voll.

veröffentlicht: 22. Januar 2021 06:15
aktualisiert: 22. Januar 2021 06:15
Quelle: sda

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