Nahostkonflikt

Neue Ausschreitungen in arabisch geprägten Orten in Israel

· Online seit 15.05.2021, 09:01 Uhr
Neben dem Konflikt Israels mit militanten Palästinensern kommt es auch in israelischen Ortschaften mit arabischen Einwohnern immer wieder zu Ausschreitungen.
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Trotz einer Ausgangssperre in der Stadt Lod begannen am Freitagabend wieder Konfrontationen arabischer Israelis mit Sicherheitskräften, wie die Polizei in der Nacht zum Samstag mitteilte. Die Polizei sei dabei mit zwei Brandflaschen beworfen worden und habe daraufhin den Tatverdächtigen mit Schüssen am Bein verletzt und festgenommen.

Das israelische Fernsehen stufte den ersten Einsatz eines Gewehrs des Typs Ruger seit Beginn der Unruhen im israelischen Kernland als Zeichen einer weiteren Eskalation ein. Das Gewehr gelte sonst als «extremes Mittel zur Auflösung von Ausschreitungen» in den Palästinensergebieten. Zuvor war der Polizei vorgeworfen worden, sie gehe nicht entschlossen genug gegen gewaltsame Randale arabischer Einwohner Israels vor.

In den vergangenen Tagen kam es auch zu Angriffen jüdischer Israelis auf Araber. In den Medien ist die Rede von Anarchie, es mehren sich die Warnungen vor einem Bürgerkrieg. Im Jaffa, einem arabisch geprägten Viertel von Tel Aviv, warfen mutmasslich jüdische Täter zwei Brandflaschen in ein arabisches Wohnhaus. Dabei wurde nach Medienberichten ein Zwölfjähriger im Gesicht verletzt.

In Akko im Norden des Landes wurde nach Angaben der Nachrichtenseite ynet ein Theater in Brand gesetzt, das von Juden und Arabern gemeinsam geleitet werde.

Auch in Ost-Jerusalem und in arabischen Ortschaften im Norden Israels gab es nach Polizeiangaben am Freitagabend Randale. Dabei seien an mehreren Orten Steine und Brandflaschen auf Beamte geworfen und Reifen angezündet worden.

Seit Beginn der Vorfälle wurden nach Polizeiangaben bereits Dutzende Tatverdächtige festgenommen. «Die israelische Polizei wird entschlossen gegen jeden gewaltsamen Vorfall und gegen Ausschreitungen vorgehen, die die öffentliche Sicherheit gefährden», hiess es in der Mitteilung.

veröffentlicht: 15. Mai 2021 09:01
aktualisiert: 15. Mai 2021 09:01
Quelle: sda

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