Neue Demos im Sudan – Sicherheitskräfte setzen Tränengas ein
Nach Angaben des arabischsprachigen Senders Al-Dschasira versammelten sich die Demonstranten vor dem Präsidentenpalast in Khartum und forderten eine Machtübergabe des Militärs an eine zivile Regierung. Seit dem Morgen sind sowohl das Internet wie auch das Mobilfunknetz in weiten Teilen des Landes gesperrt.
Am 25. Oktober hatte das Militär in dem Land mit 44 Millionen Einwohnern die Macht übernommen. Nach Druck aus dem In- und Ausland wurde am 21. November der gestürzte Regierungschef Hamdok wiedereingesetzt. Laut einer Vereinbarung zwischen Hamdok und Militärmachthaber General Abdel Fattah al-Burhan durfte Hamdok ein Kabinett mit zivilen Vertretern bilden. Al-Burhan steht jedoch als Anführer des Souveränen Rats gemeinsam mit Hamdok an der Spitze der neuen Übergangsregierung. Dem Souveränen Rat gehören auch Vertreter des Militärs an, denen schwere Menschenrechtsverstösse und Korruption vorgeworfen werden. Seither kommt es immer wieder zu Protesten die sich gegen die weitere Beteiligung des Militärs richten. Die Demonstranten werfen Regierungschef Abdullah Hamdok Verrat vor.