Belarus

Polens Grenzschutz: 3500 versuchte illegale Grenzübertritte im August

· Online seit 01.09.2021, 19:15 Uhr
Polens Grenzschützer haben im August an der Grenze zu Belarus rund 3500 Versuche einer illegalen Einreise registriert. In rund 2500 Fällen sei es gelungen, den Grenzübertritt zu verhindern, teilten die Grenzschützer am Mittwoch mit.
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Etwa tausend Migranten seien in Gewahrsam genommen worden. Im August 2020 registrierte der Grenzschutz an der 418 Kilometer langen Grenze zwischen beiden Ländern keinen einzigen illegalen Grenzübertritt.

Die Regierung in Warschau beschuldigt den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze zu bringen. Lukaschenko hatte Ende Mai angekündigt, dass Minsk Migranten nicht mehr an der Weiterreise in die EU hindern werde - als Reaktion auf verschärfte westliche Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.

Seit mehr als drei Wochen sitzt in der Nähe des Grenzorts Usnarz Gorny eine Gruppe von Migranten aus Afghanistan fest, die Polen nicht ins Land lässt. Die Hilfsorganisation «Ocalenie» (Rettung) spricht von 32 Menschen, deren Versorgungs- und Gesundheitszustand sich zunehmend verschlechtere.

Nach Angaben des polnischen Grenzschutzes handelt es sich dagegen um 24 bis 30 Personen, unter denen es eine «Rotation» gäbe. «Heute sind zwei neue Personen dabei», schrieben die Grenzschützer am Mittwoch auf Twitter. «Die belarussischen Sicherheitskräfte bringen ihnen regelmässig Essen, Getränke, warme Mahlzeiten, Feuerholz und sogar Zigaretten und Süssigkeiten.» Dazu postete der Grenzschutz Bilder von Männern vor zwei Zelten, die Getränke in der Hand halten. Die Angaben lassen sich unabhängig nicht überprüfen, da Polen das Gebiet grossräumig abgesperrt hat und weder Medienvertreter noch Helfer zu der Gruppe vorlässt.

veröffentlicht: 1. September 2021 19:15
aktualisiert: 1. September 2021 19:15
Quelle: sda

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