Weltall-Kalender

Raketenstarts & Sternschnuppen: Diese Daten müssen Himmelgucker kennen

04.01.2023, 20:49 Uhr
· Online seit 04.01.2023, 05:33 Uhr
Dieses Jahr gibt es am Himmel viel zu entdecken. Gleich mehrere private und staatliche Organisationen schicken Raketen ins Weltall. Es gibt viele Sternschnuppen und auch eine Sonnenfinsternis. Wir haben die wichtigsten Daten zusammengetragen.
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4. Januar: Die Quadrantiden sind schon seit dem 28. Dezember sichtbar. Am frühen Mittwochmorgen erreichen die Sternschnuppen aber die höchste Aktivität: Bis zu 110 Meteoren pro Stunde sind zu erwarten. Doch es gibt einen Haken: Der Mond ist sehr hell (am 7. Januar ist Vollmond) und durch das Licht sind die Sternschnuppen nicht gut sichtbar. Deshalb dürften wohl erst nach dem Monduntergang um ca. 6.30 Uhr kurz die Sternschnuppen zu sehen sein.

4. Januar: Die Erde ist der Sonne so nah wie nie mehr in diesem Jahr.

März bis Mai: Intuitive Machines will für die Nasa wissenschaftliche Instrumente auf den Mond bringen. Die Privatfirma nutzt dafür eine SpaceX-Rakete. Der genaue Startzeitpunkt wurde noch nicht bekannt gegeben.

20. März: Es wird Frühling. Um 22.24 Uhr gibt es eine Tag-und-Nacht-Gleiche (Primär-Äquinoktium), das heisst, dass es auf der ganzen Erde gleich viel Tag wie Nacht gibt. Dieses Datum wird als astronomischer Frühlingsbeginn bezeichnet.

Ende März: Japan will eine Rakete ins Weltall starten. An Bord ist ein Weltraumteleskop, das mit Röntgenstrahlen ausgerüstet ist. Die Resultate sollen der Wissenschaft Rückschlüsse auf das Universum und wie es entstanden ist, erlauben. Doch damit nicht genug: Ebenfalls an Board ist eine kleine Mondlandefähre. Das knapp 200 Kilogramm schwere Teil testet, wie man künftig optimal auf dem Mond landen kann.

5. April: Die European Space Agency (ESA) hat Jupiter im Visier. Der «Jupiter Icy Moons Explorer» (Juice) wird nicht nur den Riesenplaneten untersuchen, drei Jupitermonde sollen ebenfalls genauer unter die Lupe genommen werden. Dabei handelt es sich um Callisto, Ganymed und Europa – also jene Monde, bei denen vermutet wird, dass sie unterirdische Ozeane haben.

20. April: Es gibt eine totale Sonnenfinsternis. Allerdings ist sie vor allem auf der südlichen Halbkugel sichtbar – insbesondere nördlich von Australien. Die partielle Phase kann immerhin noch auf einem Grossteil Südostasiens gesehen werden.

22. - 23. April: Wir sehen wieder vermehrt Sternschnuppen. Verantwortlich dafür sind die Lyriden. Sichtbar sind die Sternschnuppen auf der gesamten Nordhalbkugel. Entgegen kommt den Sternguckern, dass an diesen Tagen der Mond kaum leuchtet, am 20. April ist Neumond.

Ende April: Bereits im Dezember hat die japanische Firma Ispace den M1 Lander in Richtung Mond geschickt. Wieso es so lange dauert, bis endlich der Mond erreicht ist? Es wird eine besonders treibstoffarme Reisevariante ausprobiert. Sollte die Landung gelingen, wäre das die erste eines privaten Raumschiffs.

Ca. Mai: Erstmals will ein privates Unternehmen auf einen anderen Planeten. Die Firma Rocket Lab schickt ein Raumschiff in Richtung Venus, dort soll die Atmosphäre untersucht werden.

5. Mai: Es gibt eine partielle Mondfinsternis. Um etwa 20.45 Uhr liegt ein Teil des Mondes im Schatten. Gut sichtbar wird das jedoch nicht sein, der Mond ist dann erst knapp über dem Horizont. Die Halbschattenfinsternis endet um 21.31 Uhr.

6. - 7. Mai: Schon wieder Sternschnuppen: Die Eta-Aquariiden sind weltweit sichtbar. Die Bruchstücke, die verglühen, stammen vom Halleyschen Kometen. Leider ist dann auch der Mond besonders hell, am 5. Mai ist Vollmond.

21. Juni: Es ist astronomischer Sommeranfang auf der nördlichen Halbkugel. Das heisst: Diese Hälfte der Erde «kippt» wieder in Richtung Sonne.

6. Juli: Die Erde erreicht den entferntesten Punkt zur Sonne.

30. - 31. Juli: Die Juli-Aquariiden erreichen ihren Höhepunkt. Das heisst: Es gibt wieder Sternschnuppen – zumindest theoretisch. Denn schon am 1. August ist Vollmond, der Nachthimmel könnte zu hell für Sternschnuppen-Beobachtung sein.

Ca. August: Indien will mit der Chandrayaan-3-Mission auf dem Mond landen. Ein erster Versuch scheiterte 2019 mit einem Absturz.

12. - 13. August: Ein Highlight für Sternschnuppenfans sind jeweils die Perseiden. Bis zu 150 Meteore können pro Stunde zu sehen sein. Aktiv sind die Perseiden vom 17. Juli bis 24. August, am 12. und 13. August ist aber der Höhepunkt. Entgegen kommt den Sternguckern, dass der Mond kaum leuchtet, am 16. August ist Neumond.

23. September: Der Herbst ist da! Auf der Erde gibt es um 8.50 Uhr eine Tag-Nacht-Gleiche.

24. September: An diesem Tag sollen in der Wüste von Utah Proben eines Asteroiden landen. Ein Raumschiff der Nasa hat diese im Oktober 2020 gesammelt.

20. Oktober: Die Nasa will Psyche genauer erforschen und startete eine Mission beim Kennedy Space Center in Florida. Bei Psyche handelt es sich um ein Objekt, das mehrheitlich aus Metall besteht und im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter liegt. Die Rakete der Nasa wird voraussichtlich den Orbit des Asteroiden 2029 erreichen.

21. - 22. Oktober: Die Orioniden erreichen ihren Höhepunkt. Mit rund 20 Sternschnuppen pro Stunde sind sie nicht besonders aktiv. Immerhin ist der Mond nur zu etwa einem Drittel gefüllt, er sollte also nicht zu hell sein.

28. Oktober: Es gibt eine partielle Mondfinsternis. Der Höhepunkt ist um etwa 22.15 Uhr erreicht, um 22.50 Uhr ist das Schauspiel dann vorbei.

17. - 18. November: Die Leoniden können sehr viele Sternschnuppen hervorbringen, dieses Jahr wird jedoch eher enttäuschend. Speziell an den Leoniden ist, dass sie sehr schnell sind, da sie sich entgegengesetzt zur Bewegung der Erde durch den Raum bewegen.

Dezember: China schickt ein Weltraumteleskop ins All. Durch das Xuntian-Teleskop wird das Universum optisch und mit ultravioletten Wellen beobachtet. Ein genaues Startdatum ist aber noch nicht bekannt.

14. - 15. Dezember: Die Geminiden erreichen ihren Höhepunkt. Dabei sollen bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar sein. Sternschnuppenfans kommt entgegen, dass der Mond fast kein Licht wirft.

22. Dezember: Der astronomische Winter beginnt, die nördliche Erdhalbkugel «kippt» wieder von der Sonne weg.

22. bis 23. Dezember: Gleich nochmals gibt es Sternschnuppen. Jetzt sind die Ursiden dran. Es gibt jedoch nur ungefähr 10 Sternschnuppen pro Stunde und der Mond ist ziemlich hell.

veröffentlicht: 4. Januar 2023 05:33
aktualisiert: 4. Januar 2023 20:49
Quelle: FM1Today

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