Sechste Krawallnacht in Folge nach Rapper-Inhaftierung in Spanien
Dennoch wurden Polizisten vereinzelt wieder mit Flaschen, Mülleimern und Böllern beworfen, auch einige Schaufensterscheiben gingen zu Bruch, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Polizei habe fünf Menschen festgenommen, die ein Modegeschäft plünderten, berichtete die Zeitung «El Periódico». Seit Beginn der Proteste wurden in Barcelona 106 Menschen festgenommen, darunter 32 Minderjährige. 82 Polizisten und auch zahlreiche Demonstranten wurden verletzt, wie die Zeitung «La Vanguardia» schrieb. Eine Frau hatte am Dienstag ein Auge verloren, als sie von einer Gummikugel der Polizei getroffen wurde.
Verschiedene Verfahren sind hängig
Die Inhaftierung Haséls, der in einigen seiner Texte und in Tweets tiefen Hass auf Polizei und Politik zeigt, löste auch Spannungen in der linken Koalitionsregierung in Madrid aus. Die Sozialisten warfen ihrem kleineren Koalitionspartner Unidas Podemos vor, die Gewalt nicht ausreichend zu verurteilen. Die Regierung ist grundsätzlich gewillt, die Gesetze so zu ändern, damit es für Fälle wie Hasél keine Haftstrafen mehr gibt. Allerdings sind gegen den 32-Jährigen auch Verfahren wegen Bedrohung eines Zeugen und Angriffen gegen einen Journalisten anhängig.