Riesiges Datenleck

Streamer-Einnahmen und Passwörter von Twitch veröffentlicht

06.10.2021, 17:21 Uhr
· Online seit 06.10.2021, 15:53 Uhr
Anonyme Hacker haben auf einer Plattform Daten des Streaming-Dienstes Twitch veröffentlicht. Darunter befinden sich Chatprotokolle, Passwörter und Angaben zum Verdienst von mehrheitlich jungen Content-Schaffenden.
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9,6 Millionen Dollar – so viel soll der Streamer Critical Role in den letzten zwei Jahren auf der Plattform Twitch verdient haben. Er steht an der Spitze der rund 10'000 Namen langen Liste der Content-Schaffenden, die nun im Internet veröffentlicht wurde. Nebst den Auszahlungen und ID-Nummern der Streamer gibt es im File auch den kompletten Source-Code.

Laut der anonymen Hacker sollen weitere Daten folgen. Als Grund für die Veröffentlichung gaben sie an: «Die Community ist eine giftige Jauchegrube, also wollen wir den Betrieb stören sowie die Konkurrenz im Online-Streaming-Markt fördern.»

Mageres Statement auf Boykott-Aufruf

Die toxische Stimmung auf der Plattform wird schon länger kritisiert, im September haben deshalb auch schon einige Streamer zu einem 24-Stunden-Boykott aufgerufen. Twitch reagierte darauf nur mit einem Statement: «Wir wollen keine hasserfüllte Community, und wir wollen euch darüber informieren, dass wir täglich daran arbeiten, Twitch zu einem sicheren Ort für Content-Schaffende zu machen.»

Hohe Nebeneinnahmen

Das Datenleck offenbart, dass die Streamer mit Twitch, das seit 2014 zu Amazon gehört, viel verdienen können. Nicht eingerechnet sind zusätzliche Einnahmen durch Merchandising, Werbung und Kooperationen. So zeigt zum Beispiel ein internes Chatprotokoll, dass ein bekannter Streamer für die Promo einer Game-Website monatlich bis zu 1,6 Millionen Dollar bekommen hat.

Wegen solcher Promos und des grossen Einflusses geraten auch die Twitch-Streamer vermehrt in die Kritik, da sich ihr mehrheitlich junges Publikum auf den beworbenen Plattformen häufig verschuldet.

Da noch weitere Daten des Lecks veröffentlicht werden, sollten Twitch-Userinnen und -User möglichst rasch das Passwort ändern und die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren.

(rr)

veröffentlicht: 6. Oktober 2021 15:53
aktualisiert: 6. Oktober 2021 17:21
Quelle: FM1Today

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