Coronavirus

Supercomputer berechnet Corona-Impfstoffe

20.03.2020, 10:10 Uhr
· Online seit 20.03.2020, 09:32 Uhr
Der schnellste Supercomputer der Welt hat Stoffe identifiziert, die das Coronavirus stoppen könnten. Ein wichtiger Schritt hin zu einer Impfung.
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Das Coronavirus stellt für Forscher eine ungeahnte Herausforderung dar. Die Geschwindigkeit mit der sich das Virus ausbreitet, zwingt sie, auch ihre Forschung zu beschleunigen. Nun hat ein Supercomputer grosse Fortschritte gemacht, wie CNN berichtet.

Entwickelt, um der Welt zu helfen

Der schnellste Supercomputer der Welt, «Summit», wurde gebaut, um der Welt zu helfen. Der Supercomputer von IBM führt Tausende von Simulationen aus, um zu analysieren, welche Stoffverbindungen die Verbreitung des Virus effektiv stoppen können. Insbesondere geht es darum, welche Stoffe verhindern können, dass das Virus Wirtszellen infiziert.

Ein Vielversprechender Schritt

Der Computer hat dabei insgesamt 77 Arzneimittelverbindungen identifiziert. Dies sei ein wichtiger Schritt in Richtung einer effektiven Impfung, wie die CNN schreibt.

Die Forscher des «Oak Ridge National Laboratory» in Tennessee haben ihre Ergebnisse im ChemRxiv veröffentlicht.

Was «Summit» macht

«Summit» ist in der Lage 200 Billiarden Berechnungen pro Sekunde durchzuführen. Das heisst, der Supercomputer ist ungefähr eine Million Mal leistungsfähiger als der schnellste Laptop.

Viren infizieren Wirtszellen, indem sie ihnen eine «Spitze» genetischen Materials injizieren. Die Aufgabe von «Summit» besteht darin herauszufinden, welche Arzneimittel sich an diese Spitze binden können, um damit möglicherweise die Ausbreitung zu stoppen.

Nur der erste Schritt

Auf der Grundlage eines entwickelten Modells führte der Computer Simulationen mit über 8'000 Verbindungen durch. Er identifizierte 77 und rangierte sie, je nachdem wie wahrscheinlich es ist, dass sie sich an die Spitze binden könnten.

Das Forschungsteam wird nun weitere Simulationen mit genaueren Modellen durchführen, um die Resultate zu bestätigen.

Jedoch kann der Supercomputer auch nur den ersten Schritt liefern. Als nächstes sind experimentelle Studien nötig, um zu sehen, welche Chemikalien tatsächlich am besten funktionieren.

«Unsere Ergebnisse bedeuten nicht, dass wir eine Heilung oder Behandlung für das Coronavirus gefunden haben», sagte der Direktor des Laborzentrums in einer Erklärung. Die Resultate könnten jedoch zukünftige Studien beeinflussen und genau diese seien notwendig, um den effektivsten Impfstoff zu entwickeln. «Nur dann werden wir wissen, ob einer von ihnen die Eigenschaften aufweist, die zur Minderung dieses Virus erforderlich sind.»

veröffentlicht: 20. März 2020 09:32
aktualisiert: 20. März 2020 10:10
Quelle: PilatusToday

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