Tausende Teilnehmer und Gewalt bei Corona-Demos
Die Polizei musste eigenen Angaben zufolge die Demonstration am Nachmittag «wegen mehrerer nicht-eingehaltener Auflagen» auflösen. So sei nicht nur die zugelassene Teilnehmerzahl überschritten worden. Vielfach seien die Maskenpflicht ignoriert und der Mindestabstand nicht eingehalten worden.
In Düsseldorf demonstrierten am nordrhein-westfälischen Landtag nach Polizeiangaben rund 2'000 Menschen gegen Corona-Einschränkungen. Ausserdem wurden mit einem Wohnmobil-Korso Lockerungen der Corona-Massnahmen gefordert. Mehr als 100 Wohnmobile kurvten dabei durch die Landeshauptstadt, wie die Polizei mitteilte.
Es reicht! - Demo in #düsseldorf.
— Wehende Banane (@WehendeB) March 13, 2021
Es war so geil !
Friedlich, bunt gemischt, völlig normale Menschen.
"Frieden Freiheit, keine Diktatur!" pic.twitter.com/IvAUxpwllT
Auch in Berlin gab es am Samstag Demonstrationen an verschiedenen Orten der Stadt. Ausserdem waren zwei Auto-Korsos mit mehreren Hundert Fahrzeugen angemeldet. Nach Polizeiangaben trafen sich «in der Spitze rund 1'000 Demonstranten» vor dem Bundesgesundheitsministerium zu einer Kundgebung der Bewegung «Es reicht!». Ein dpa-Reporter sprach von Hunderten Teilnehmern. «Die Demonstranten haben sich später verstreut und auf 400 verringert», sagte eine Polizeisprecherin. Angemeldet waren nach Polizeiangaben 50 Menschen. Die Mehrheit der Demonstranten war mit Masken unterwegs - jedoch nicht alle. Ein Dutzend Gegendemonstranten riefen «Wir impfen euch alle».
Gewalt in Dresden
Auch in Dresden hatten sich am Samstag trotz des Verbots der «Querdenken»-Demonstration durch das Sächsische Oberverwaltungsgericht Hunderte Kritiker der Corona-Massnahmen in der Stadt versammelt. Das Geschehen war laut einem dpa-Reporter am frühen Nachmittag zeitweise unübersichtlich, die Stimmung angespannt. Die Polizei forderte die Menschen mehrfach auf, den Ort zu verlassen. Es kam dabei zu folgenden Szenen.
„Wir sind friedlich was seid ihr?“ - Ein weiteres Video aus #Dresden zeigt, wie „Querdenker“ gezielt Polizisten angreifen. #dd1303 pic.twitter.com/marsbRAvjc
— julius geiler (@glr_berlin) March 13, 2021
Tumultartige Szenen beim Maritim-Hotel am Landtag in #Dresden. Sogenannte "Querdenker" greifen dabei auch Polizisten an, die Mühe hat, die Situation in den Griff zu bekommen. #DD1303 pic.twitter.com/UsU8tkalCo
— Straßengezwitscher (@streetcoverage) March 13, 2021
In Kiel nahmen bis zu 900 Teilnehmer an Protesten gegen die Corona-Auflagen teil. Zu einer Gegendemonstration kamen bis zu 200 Teilnehmer, wie die Polizei am Nachmittag berichtete. Am Zug der Corona-Massnahmen-Kritiker waren auch rund 15 Traktoren beteiligt. In Hamburg nahmen an einer Demonstration der Gegner von Corona-Massnahmen nach Angaben der Polizei etwa 200 Menschen teil. Weitere etwa 400 Beobachter und Unterstützer standen hinter den Absperrungen. Eine Gegendemonstration kam auf rund 100 Teilnehmer.
Mir wird Angst und bange angesichts solcher Bilder. Wie gesagt. Demo war verboten. Die Meisten ohne MNS. Sie scheißen uns, die wir versuchen gesund durch die Pandemie zu kommen, auf den Kopf. #coronazis #dd1303 pic.twitter.com/DoO8PCpjMU
— Korallenherz (@Korallenherz) March 13, 2021
In Hannover kamen nach Angaben der Polizei knapp 800 Menschen zusammen, um gegen die Corona-Politik demonstriert. Sie folgten einem Aufruf der Bewegung «Es reicht», die bundesweit in zahlreichen Städten Proteste organisiert hatte. Die Initiative kritisiert die Einschränkungen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie führen sollen. Zu einer Gegen-Demonstration unter dem Titel «Keine neue rechtsextreme Partei in Deutschland zulassen» kamen der Polizei zufolge rund 40 Menschen.
#Hannover Bei der heutigen Corona-Demo wurden mein Kollege @iv_anno und ich während unserer Dreharbeiten mehrfach bedrängt. Ein Teilnehmer hat versucht, meinem Kollegen hier das Telefon aus der Hand zu reißen. #h1303 pic.twitter.com/qlfcpawljP
— Leon Enrique (@le0nenrique) March 13, 2021
Hunderte Menschen kamen auch in Stuttgart zusammen, um gegen ein Jahr Lockdown-Politik, Schulschliessungen, Isolation und Pleiten zu demonstriert. Aus Kreisen im Umfeld der Kundgebung war von bis zu 1'500 Teilnehmern die Rede. Ein Polizeisprecher wollte lediglich eine Zahl von «weit über den ursprünglich angemeldeten 750 Teilnehmern» bestätigen. Nachdem der Veranstalter die Versammlung für beendet erklärt habe, hätten sich die Protestierenden in verschiedenen Aufzüge geteilt. Dabei kam es vereinzelt zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und Polizei. Ein Beamter sei von einer mitlaufenden Fussgängerin getreten worden, an anderer Stelle hätten Beamte Pfefferspray eingesetzt.
Mehrere Dutzend Menschen protestierten in Potsdam trotz einer abgesagten Demonstration gegen Corona-Beschränkungen. Der Veranstalter hatte die Aktion unter dem Motto «Es reicht» nach Polizeiangaben zuvor abgesagt. Mehrere Gruppen von Menschen blieben aber vor Ort, einige riefen: «Frieden, Freiheit, keine Diktatur». In Magdeburg gab es einen Auto-Korso gegen die Corona-Massnahmen mit rund 60 Fahrzeugen, wie die Polizei mitteilte. In Cottbus demonstrierten und 250 Menschen nach Polizeiangaben auf einer Kundgebung der AfD in Cottbus gegen die Corona-Politik der Bundesregierung.