Wegen Energiekrise

Toilettenpapier-Hersteller Hakle ist pleite

· Online seit 06.09.2022, 13:00 Uhr
Das deutsche Unternehmen Hakle ist ein Fall für den Insolvenzverwalter. Während Corona noch hoch im Kurs, ist der Toilettenpapier-Hersteller jetzt zahlungsunfähig. Grund: Die «massiv gestiegenen Kosten für Material und Energie.»
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Im Pandemiejahr 2020 hatte Hakle noch hunderttausende Euro Gewinn gemacht. Nun ist der Hygienepapier-Hersteller zum Sanierungsfall geworden. Grund dafür sei offenbar die Energiekrise, wie der «Spiegel» schreibt. «Die massiv gestiegenen Kosten für Material- und Energiebeschaffung sowie der Transport» hätten dazu beigetragen.

Hakle-WC-Papier wurde auch in der Schweiz produziert

Die Löhne der Belegschaft seien bis November 2022 gesichert. Wie es danach weiter gehen wird, wird sich weisen. Im Geschäftsjahr 2020 hatte Hakle noch einen Umsatz von knapp 80 Millionen Euro und einen Jahresüberschuss von rund 650’000 Euro erzielt. Interessant: Bis 2021 wurde das WC-Papier von Hakle unter anderem im Kanton Bern produziert.

Dass die Energiekrise auch Schweizer Unternehmen in finanzielle Schieflage bringen wird, scheint unbestritten. «Wir gehen davon aus, dass der neue Gegenwind aus dem Krieg in der Ukraine und den erneuten Lockdowns in den grössten und wirtschaftlich wichtigsten Städten Chinas in der zweiten Jahreshälfte zu einer gewissen Beschleunigung der Insolvenzzahlen führen wird», sagte etwa Jan Möllmann vom Kreditversicherer Allianz Trade Switzerland Mitte August im Interview mit der "Handelszeitung".

Droht ein Insolvenz-Rekord?

Laut einer Studie von Allianz Trade ist in diesem Jahr mit einem Anstieg von 20 Prozent der Insolvenzen schweizweit zu rechnen. Schlimmer noch: 2024 könnte dann mit geschätzt 6450 Fällen ein neuer Insolvenz-Rekord erreicht werden.

veröffentlicht: 6. September 2022 13:00
aktualisiert: 6. September 2022 13:00
Quelle: Today-Zentralredaktion

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