Dänemark

Über 200 Menschen mit von Nerzen stammender Corona-Variante infiziert

06.11.2020, 13:48 Uhr
· Online seit 06.11.2020, 13:40 Uhr
In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit einer ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Variante des Coronavirus infiziert. Das teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag mit.
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200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen. In dieser Region befinden sich besonders viele Nerzfarmen. Landesweit wurde Coronafälle bereits in 216 Zuchtanlagen gefunden.

Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land – etwa 15 bis 17 Millionen Tiere – getötet werden sollen. Das sogenannte Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken.

Die fortgesetzte Nerzzucht stelle während einer anhaltenden Corona-Pandemie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte das Gesundheitsinstitut. Eine hohe Anzahl von Nerzfarmen habe mehr Infektionen beim Menschen zur Folge und eine hohe Zahl infizierter Nerze erhöhe das Risiko für Virusmutationen, gegen die die derzeit entwickelten Impfstoffe eventuell nicht schützten.

In sieben Regionen in Nordjütland sind die Menschen nun aufgefordert, in ihren Kommunen zu bleiben. Der öffentliche Nahverkehr wird ab Montag eingestellt. Restaurants, Schwimmbäder und Fitnessstudios müssen schliessen. Betroffen von den Beschränkungen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø.

veröffentlicht: 6. November 2020 13:40
aktualisiert: 6. November 2020 13:48
Quelle: sda

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