Berlin

Velofahrerin nach Betonmischer-Unfall hirntot

03.11.2022, 14:36 Uhr
· Online seit 03.11.2022, 13:13 Uhr
Am Montag wurde in Berlin eine Velofahrerin bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Aufgrund eines Staus, der durch Klimaaktivisten entstand, verzögerte sich die Rettung. Drei Tage später ist die 44-jährige Frau jetzt für hirntot erklärt worden.
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Bei einem Verkehrsunfall in Berlin-Wilmersdorf wurde eine Velofahrerin schwer verletzt. Die 44-Jährige geriet unter einen Betonmischer. Die Frau musste schwer verletzt mit dem Krankenwagen ins Spital gebracht werden. Wir berichteten über den Fall.

Am Donnerstag führte ein Tweet der Polizei Berlin für Verwirrung. Zunächst gab sie bekannt, dass die Frau am Donnerstagvormittag im Spital verstorben sei. Am Nachmittag kam dann die Korrektur: Anders als zuvor gemeldet, sei die Frau nicht verstorben: «Die behandelnden Ärzte haben den Hirntod festgestellt und betreuen sie weiterhin intensivmedizinisch», schreibt die Polizei auf Twitter.

Rettungskräfte mussten improvisieren

Die Rettung der Frau verzögerte sich, weil die Einsatzkräfte im Stau standen. Wie «Bild» berichtete, war ein Protest von Klima-Aktivisten der Auslöser für den Stau. Aus diesem Grund habe an der Unfallstelle improvisiert werden müssen, wie die Berliner Feuerwehr betonte.

Gegen zwei der Aktivisten hatte die Berliner Polizei bereits am Mittwoch Anzeige wegen Behinderung von Rettungsarbeiten eingereicht.

Aktivisten sind bestürzt

Sprecher und Aktivist der Bewegung, Jakob Beyer, sagte, man sei bestürzt über die Behinderung eines Rettungseinsatzes bei einer ihrer Kundgebungen in Berlin kurz danach im Deutschlandfunk. Mit den Aktionen wolle man das Leben aller Menschen schützen. Es komme aber immer wieder vor, dass Rettungsfahrzeuge im Stau stünden.

«Wir wollen die Verantwortung auf jeden Fall nicht von uns weisen», so Beyer weiter. «Aber wir wollen nicht mehr ignoriert werden», schloss der Klima-Aktivist. Ob ein früheres Eintreffen der Rettungskräfte den Hirntod der Frau hätte verhindern können, ist bislang noch unklar.

(roa)

veröffentlicht: 3. November 2022 13:13
aktualisiert: 3. November 2022 14:36
Quelle: Today-Zentralredaktion

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