Nach Flugzeugabsturz

Vier Kinder irren durch kolumbianischen Dschungel – neue Spuren gefunden

· Online seit 19.05.2023, 11:51 Uhr
Vier Geschwister im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten irren seit einem Flugzeugabsturz am 1. Mai im kolumbianischen Regenwald herum. Bei der Suche nach den vermissten Kindern im Dschungel haben Soldaten frische Spuren gefunden.
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Im Dschungel des Departments Caquetá im Süden des Landes seien in der Nähe eines Bachs Fussabdrücke im feuchten Boden entdeckt worden, teilten die Streitkräfte am Donnerstag (Ortszeit) mit. Über 100 Mitglieder der Spezialeinsatzkräfte beteiligten sich an der Suche nach den Geschwistern im Alter von 13, 9 und 4 Jahren sowie elf Monaten.

Mutter starb bei Flugzeug-Absturz

Nach den Kindern wird seit über zwei Wochen gesucht. Sie hatten in einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 gesessen, die am 1. Mai auf dem Weg von Araracuara nach San José del Guaviare mit sieben Menschen an Bord verunglückte.

Weil das Gelände rund um die Absturzstelle schwer zugänglich ist, konnten die Rettungskräfte erst am Dienstag zu dem Wrack in der Nähe der Ortschaft Solana vordringen. Dort fanden sie dann die Leichen der Mutter der Kinder, eines indigenen Aktivisten und des Piloten der Maschine, wie die Luftfahrtbehörde am Donnerstag mitteilte.

Sie sind sich gewohnt, im Regenwald zu sein

Die Kinder gehören zu einer indigenen Gemeinschaft und waren Medienberichten zufolge mit ihrer Mutter auf dem Weg in die Hauptstadt Bogotá gewesen, wohin der Vater nach ständigen Drohungen bewaffneter Gruppen geflohen war.

Ihre Kenntnis der Region könnte ihnen dabei geholfen haben, nach dem Absturz so lange im Dschungel zu überleben. «Sie sind daran gewöhnt, im Regenwald zu sein», sagte ihr Grossvater Fidencio Valencia im Fernsehsender Caracol. «Mit der Hilfe der Menschen, der indigenen Energie und der Gebete können wir die Kinder hoffentlich bald finden.»

Indigener Suchtrupp hat Kinder gefunden

Bei ihrer Suche entdeckten die Spezialeinsatzkräfte unter anderem eine aus Blättern und Ästen gefertigte Notunterkunft, eine Babytrinkflasche und halb verzehrte Früchte. Die Leiterin der Familienbehörde, Astrid Cáceres, sagte im Radio: «Ja, sie leben, das ist die Information, die wir haben.»

Demnach wurden die Kinder von einem indigenen Suchtrupp gefunden, allerdings konnte die Gruppe sich bislang nicht zu den Soldaten durchschlagen. «Wir müssen verstehen, dass der Dschungel komplex und die Kommunikation in der Region schwierig ist», sagte Cáceres.

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«Leben der Kinder ist das Wichtigste»

«Die Streitkräfte und die indigenen Gemeinschaften werden ihre unermüdliche Suche fortsetzen, um dem Land die Nachricht zu überbringen, auf die es wartet», schrieb der kolumbianische Präsident Gustavo Petro auf Twitter.

«Im Moment gibt es keine andere Priorität, als die Suche fortzusetzen, bis sie gefunden werden. Das Leben der Kinder ist das Wichtigste.» Petro hatte zuvor voreilig die Rettung der Kinder bekannt gegeben. Später musste er sich korrigieren.

(sda/gin)

veröffentlicht: 19. Mai 2023 11:51
aktualisiert: 19. Mai 2023 11:51
Quelle: Today-Zentralredaktion

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