Anschlag in Wien

Zwei junge Schweizer verhaftet – besteht ein Zusammenhang zum Wiener Attentat?

03.11.2020, 17:44 Uhr
· Online seit 02.11.2020, 20:55 Uhr
Bei der Terrorattacke in Wien von Montagabend kamen nach Angaben des österreichischen Innenministeriums vier Passanten sowie der Täter ums Leben. Nach erster Auswertung der Zeugenvideos gäbe es keine Hinweise auf weitere Täter.

Quelle: CH Media Video Unit / AP Video

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Innenminister Karl Nehammer trat am Dienstag um 14.15 Uhr vor die Medien. Er bestätigte, dass es sich beim Täter zweifelsfrei um einen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Weil dieser versuchte nach Syrien auszureisen und sich dem IS anzuschliessen, wurde er im April 2019 rechtskräftig zu einer 22-monatigen Freiheitsstrafe verurteilt. Noch im Dezember des gleichen Jahres wurde der österreichisch-nordmazedonische Doppelbürger vorzeitig aus der Haft entlassen. Dies, weil er an einem Deradikalisierungs-Programm teilgenommen hatte. Nach seiner Entlassung habe es keinerlei Warnhinweise auf die Gewaltbereitschaft des Täters gegeben, sagte Karl Nehammer.

2019 vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen

Im Nachgang der blutigen Attacken seien 18 Wohnungen aus dem Umfeld des Täters durchsucht worden. 14 Personen wurden dabei festgenommen. Nach einer ersten Auswertung von Zeugenvideos, die massenhaft an die Polizei gesendet wurden, gäbe es derzeit aber keine Hinweise, dass der Täter nicht alleine gehandelt habe.

«Keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen»

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat nach dem islamistisch motivierten Terroranschlag in Wien vor einer Spaltung der Gesellschaft gewarnt. «Es muss uns stets bewusst sein, dass dies keine Auseinandersetzung zwischen Christen und Muslimen oder zwischen Österreichern und Migranten ist», sagte Kurz in einer Fernsehansprache an die Nation am Dienstag. Es sei vielmehr ein Kampf zwischen den vielen Menschen, die an den Frieden glaubten, und jenen wenigen, die sich den Krieg wünschten. Religion und Herkunft dürften nie Hass begründen.

Sechs verschiedene Tatorte

Der Polizei zufolge gab es sechs verschiedene Tatorte. Einer davon liegt direkt neben der Synagoge. Der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, schrieb auf Twitter, es könne nicht gesagt werden, ob sie eines der Ziele war. «Fest steht allerdings, dass sowohl die Synagoge (...) als auch das Bürogebäude an derselben Adresse zum Zeitpunkt der ersten Schüsse nicht mehr in Betrieb und geschlossen waren.»

Quelle: Zuschauervideo

Quelle: Zuschauervideo

Quelle: Zuschauervideo

veröffentlicht: 2. November 2020 20:55
aktualisiert: 3. November 2020 17:44
Quelle: Pilatus Today / SDA

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