Achtung, Zecken!

2020 war ein Rekordjahr der Zecken – so schützt du dich

· Online seit 23.04.2021, 08:47 Uhr
Noch nie haben Zecken so oft zugebissen wie im vergangenen Jahr. Dem Bundesamt für Gesundheit wurden 455 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitits (FSME) gemeldet. Ein Rekord! Wie man sich vor den Blutsaugern schützen kann.
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Im Wald oder im hohen Gras ist aktuell grosse Vorsicht geboten. Die Zecken treiben wieder ihr Unwesen. Kurz nicht aufgepasst, schon hat der kleine Blutsauger angebissen. Es besteht die Gefahr an Borreliose oder an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, zu erkranken. Während Borreliose mit Antibiotika behandelt werden kann, gibt es keine spezifische Behandlung für die FSME. In der Zentralschweiz hat es 2020 59 Fälle von Zeckenenzephalitis gegeben. Auch das ist ein Rekord, wenn man die vergangenen zehn Jahre betrachtet.

Die Fälle von Zeckenenzephalitis nehmen seit 5 Jahren stetig zu. Inzwischen ist, bis auf Genf und das Tessin, die gesamte Schweiz ein Risikogebiet (PilatusToday berichtete).

Waldspaziergang wegen Lockdown

Dass das vergangene Jahr für Zeckenbisse ein Rekordjahr war, ist laut Experten unter anderem der Corona-Pandemie zu verschulden. Zum Ausgleich für Lockdown und Home-Office zog es die Bevölkerung in Scharen in die Wälder. Zudem hätten die Menschen auf unnötige Arztbesuche verzichtet. Eine allfällige Impfung gegen Zeckenenzephalitis sei somit aus dem Blick geraten.

Den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) tragen zwar nur sehr wenige Tierchen in sich. Doch der Mensch sollte trotzdem gewarnt sein: Fieberschübe, Zitterattacken, Schlaflosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen gehören noch zu den milden Symptomen. Bei rund einem Prozent der Erkrankten verläuft die Krankheit tödlich.

Quelle: CH Media Video Unit / BRK News

Wenig Aufwand mit grossem Erfolg

Für den Schutz vor Zeckenbissen braucht es nicht viel. Bei einem Aufenthalt im Wald oder im hohen Gras rät das BAG zu langen Ärmeln, langen Hosen sowie dazu, die Socken über die Hosen zu stülpen. Bei sonnigem und heissem Wetter wird dieser Tipp wohl eher selten eingehalten. Umso wichtiger ist es, neuralgische Körperstellen nach den Blutsaugern abzusuchen (Kniekehlen, Leisten, Achselhöhlen, Nacken). Und: entdeckte Zecken sofort entfernen, sei es mit Pinzette oder Fingernägel.

App zeigt richtige Entfernung

Zeckenbisse können auch mit der richtigen Vorbereitung vermieden werden. Die App «Zecken» vom Bundesamt für Gesundheit kann hilfreich sein. Sie zeigt an, wie hoch das aktuelle Gefahrenpotenzial im Gelände ist, in dem man sich aufhält. Somit kann man sich vorab schützen. Aber auch das richtige Verhalten bei einem Zeckenbiss wird erklärt.

Nützliche Webseiten

Zeckenliga: http://www.zeckenliga.ch/

Gefahrenkarten bzw. Impfempfehlung gemäss BAG

BAG-Informationen bezüglich FSME, besondere Empfehlung: FAQ – Zecken und durch Zecken übertragbare Krankheitserreger.

veröffentlicht: 23. April 2021 08:47
aktualisiert: 23. April 2021 08:47
Quelle: PilatusToday

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