Autovermieter setzen oft ein Mindestalter für PS-starke Autos
Vor allem die PS-starken Sportwagen sind beliebt bei Rasern. Ein Fahrzeug für einige Stunden zu mieten und dann damit das Limit austesten, kommt vor allem bei jungen Lenkern vor. So kam es in der Vergangenheit nicht selten vor, dass junge Personen wegen zu hoher Geschwindigkeit festgenommen wurden oder gar ins Gefängnis mussten.
25 Jahre alt und drei Jahre Fahrpraxis
«Ein Auto in falschen Händen kann eine Waffe sein», warnt Marcel Villiger. Er ist Geschäftsführer von ViperSwiss in Fenkrieden. Das Familienunternehmen vermietet amerikanische Fahrzeuge wie beispielsweise einen Dodge Challenger, der über 717 PS verfügt.
Der Dodge Challenger SRT Hellcat hat 717 PS und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h.
Eine derart hohe Leistung bringt aber auch Gefahren mit sich: «Je mehr PS ein Auto hat, desto gefährlicher ist es», erzählt Villiger gegenüber unserer Redaktion. Deshalb hat sich ViperSwiss dazu entschieden, das Mindestalter von 25 Jahren einzuführen. Darüber hinaus muss der Mieter mindestens drei Jahre im Besitz des Führerausweises sein.
Auch das Mercedes-Benz-Center Zug in Steinhausen fordert ein Mindestalter für gewisse Mietfahrzeuge. «So will man das Erfahrungslevel höher setzen», erklärt Thomas Estermann, Finanzleiter des Unternehmens, im Gespräch. Ihre Fahrzeuge haben sie in verschiedene Kategorien eingeteilt, die unterschiedliche Mindestalter fordern.
Der Mercedes Benz AMG GLE 53 4Matic+ verfügt über 435 PS und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.
Mieter von Autos in der höchsten Kategorie müssen auch in Steinhausen das 25. Lebensjahr abgeschlossen haben und vier Jahre Fahrpraxis mitbringen. Zur höchsten Kategorie gehört beispielsweise der Mercedes Benz AMG GLE, wie der Autovermieter mitteilt. «Mit dem Mindestalter wollen wir Spassfahrer verhindern, die die Leistung des Autos leicht verschätzen», erläutert Estermann.
Politik kennt die Problematik
Die Frage nach einem Mindestalter für Mietsportwagen ist nicht nur bei den Autovermietern präsent. Auch die Politik hat bereits über entsprechende gesetzliche Vorlagen diskutiert. So wurde 2020 im Nationalrat ein Vorstoss eingereicht, der eine PS-Begrenzung für Junglenkerinnen und Junglenker forderte. In Italien oder Kroatien gibt es bereits Regelungen diesbezüglich, schrieb die Aargauische SP-Nationalrätin in ihrem Vorstoss. Dabei betonte sie die besonders gefährliche Kombination der Unerfahrenheit am Steuer und PS-starken Autos.
Der Vorstoss wurde deutlich abgelehnt. Der Bundesrat vermerkte zudem, dass die Verkehrssicherheit durch die längere Lernfahrzeit verbessert würde. Diese gilt seit 2021 und erlaubt es bereits 17-Jährigen, den Lernfahrausweis zu erhalten. Deshalb sei eine gesetzliche PS-Begrenzung für Junglenker nicht notwendig.