Zentralschweiz

Beste Maturaarbeiten: «Gender-Themen bieten Gesprächsstoff»

23.05.2020, 17:16 Uhr
· Online seit 23.05.2020, 12:35 Uhr
46 Arbeiten wurden im Rahmen des Wettbewerbs «Fokus Maturaarbeit» als beste Maturaarbeiten der Zentralschweiz nominiert. Diese Woche wurden die Gewinner in sechs Kategorien erkoren. Zwei Siegerinnen erzählen von ihren Erfahrungen.
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Weil aufgrund der Coronakrise keine Preisverleihungen stattfinden konnten, wurden die besten Zentralschweizer Maturaarbeiten dieses Jahr in einer Online-Ausstellung prämiert. Das sind die Gewinner:

  • Naturwissenschaften: Dominic Dahinden, Kollegium St. Fidelis Stans, «Zecken in Hergiswil – Eine unterschätzte Gefahr?»
  • Physik, Mathematik, Informatik, Technik: Marc Ramseier, Kantonsschule Alpenquai Luzern, «Entwicklung, Bau und Programmierung einer autonom fliegenden Drohne»
  • Bildende Künste: Johanna Bommer, Kantonsschule Musegg Luzern, «Blick-Wechsel. eine fotografische Auseinandersetzung mit dem Blick auf die Frau»
  • Musik und Theater: Valentina Halter, Kantonale Mittelschule Uri, «Einer Geschichte wird Beine gemacht – Umsetzung einer Erzählung in eine Ballettchoreographie»
  • Sozialwissenschaften: Julia Niederberger, Gymnasium St. Klemens, «Männer heulen nicht. Konstruktion von Männlichkeit anhand einer Befragung von Jugendlichen»
  • Geisteswissenschaften, Literatur, Linguistik: Fiorella Koch, Kantonsschule Seetal, «Die Geburt der Vampirin»

Gender-Themen stark vertreten

Auffallend ist, dass sich drei der sechs Siegerarbeiten mit dem Thema Geschlechterrollen befassen. 2018 und 2019 landeten noch keine ähnlichen Themen auf dem ersten Platz. Eine Entwicklung die von Julia Niederberger, Siegerin in der Kategorie «Sozialwissenschaften», bestätigt wird. «Unter meinen Mitschülern und in den sozialen Medien werden Gender-Themen immer öfter thematisiert. Da ich Feministin bin, diskutiere ich auch selber gerne über dieses Thema», so die 20-jährige Maturandin aus der Stadt Luzern. Für ihre Arbeit mit dem Titel «Männer heulen nicht» untersuchte sie das Konstrukt der Männlichkeit anhand einer Befragung von Jugendlichen.

Ausschlaggebend für die Themenwahl war gemäss Julia Niederberger ein Gillette Werbespot, der das klassische Bild der Männlichkeit infrage stellte und dafür einen Shitstorm erntete.

Das Verfassen der Maturaarbeit nahm neben dem normalen Kantibetrieb sehr viel Zeit in Anspruch. Deshalb sei eine gute Zeiteinteilung das A und O. Es müssten aber auch Opfer gebracht werden. So sei ein Grossteil ihrer Sommerferien für die Maturaarbeit draufgegangen.

Valentina Halter tanzt eine Liebesgeschichte im Uri von vor 100 Jahren

Für Valentina Halter aus Altdorf war klar, dass ihr Thema kreativer Natur sein soll. Die Urner Maturandin hat für ihre Arbeit eine Liebesgeschichte im Uri von vor 100 Jahren geschrieben, dazu eine Ballettchoreographie kreiert und diese letzten Herbst am Kollegium Altdorf aufgeführt. Unterlegt wurde die Darbietung mit einem ausgewählten Klavierstück, das die Maturandin letztes Jahr am Borromeo-Festival in Uri spielte.

Schreiben, Musik und Tanz. Auf die Frage ob dies nicht zu viele künstlerische Elemente auf einmal waren, antwortet Valentina Halter: «Alle drei Kunstformen sprechen mich an. Da wollte ich mich nicht auf eine Kunstform festlegen.» Valentina Halter spielt seit ihrer Kindheit Klavier und tanzt Ballett. Die gewonnenen 500 Franken möchte sie erstmal auf ihr Sparkonto legen, sagt sie.

Weitere Infos zu allen nominierten Maturaarbeiten findet ihr in der Online-Ausstellung von «Fokus Maturaarbeit».

veröffentlicht: 23. Mai 2020 12:35
aktualisiert: 23. Mai 2020 17:16
Quelle: PilatusToday

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