Spannende Fakten

Bist du früher Töffli gefahren? Dann dürfte dich diese Statistik interessieren

17.06.2023, 16:21 Uhr
· Online seit 16.01.2023, 11:32 Uhr
In den 70ern und 80ern sind sie alle gefahren: die kleinen Töffli. Damals ein Inbegriff von Freiheit, fuhren viele mit den Motorfahrrädern herum. Gerade in ländlichen Regionen waren sie verbreitet. Wie sieht es aber heute in der Zentralschweiz aus?
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Und welche Marke fuhrst du früher? Ein Puch Maxi, eine Ciao oder etwa ein Pony? Die Töffli stifteten Identität. Die Marke bestimmte, in welchen Kreisen man sich aufhielt. Die beschaulichen 30 Kilometer pro Stunde reichten wohl manchen nicht, weshalb sie das Töffli frisierten und die Zweitaktmotoren hatten einen charakteristischen Geruch. So war das Lebensgefühl in den 1970ern und 1980ern, als man sich mit den motorisierten Fahrrädern fortbewegte.

Dass heute nicht mehr so viele Töffli auf den Strassen sind wie noch vor 50 Jahren, ist erkennbar. Doch wie viele Mofas fahren noch herum auf den Strassen der Zentralschweiz? Wie haben sich die Zahlen in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt? Das Bundesamt für Statistik hält dazu spannende Daten bereit.

Im Diagramm ist erkennbar: Die Zahlen sanken stark, sind seit 2010 aber wieder steigend. Doch dazu später mehr. Mit Abstand am meisten Töffli waren 1980 in Luzern unterwegs, und zwar über 35'000. In allen anderen Kantonen sind die Zahlen viel niedriger, wobei in Schwyz damals mit gut 8000 am zweitmeisten Mofas zugelassen waren.

Dass in Luzern so viele Mopeds registriert waren, hat einen einfachen Grund: In Luzern wohnen am meisten Menschen der Zentralschweiz. Wenn die Daten in Zusammenhang zur Einwohnerzahl gesetzt werden, ist das Bild ein anderes. Dann sind Obwalden, gefolgt von Nidwalden, die grössten Mofa-Hotspots. Das ist wenig verwunderlich, in Ennetmoos findet schliesslich alle zwei Jahre die «Teffli-Rally» statt.

Wieso aber steigen die Anzahl Motorfahrräder seit 2010 wieder an? Das lässt sich mit dem Aufschwung der E-Bikes erklären. Die schnellen E-Bikes benötigen nämlich eine «gelbe Nummer» – also ein Mofa-Nummernschild. Sie fallen in der Zählung deshalb auch in die Kategorie der Töffli. In einigen Kantonen wurde diese Statistik bereinigt und die E-Bikes separat geführt.

Die Kantone Ob- und Nidwalden führen die E-Bikes nicht speziell auf, deshalb sind sie in dieser Tabelle nicht vorhanden. Der steile Anstieg der letzten Jahre, der noch in der ersten Tabelle beobachtet werden konnte, ist verebbt. Aber: Das Sterben der Töffli geht anscheinend nicht weiter.

So zeigt sich das Erstaunliche: Das Töffli lebt. Seit 2000 sind zwar in allen Kantonen vergleichsweise wenig Mofas unterwegs, aber ihre Zahl bleibt stabil. Ein Töffli-Hype wie in den 80ern gibt es nicht mehr, aber auch kein vollständiger Ersatz durch E-Bikes. Wenn du also einem Töffli begegnest oder gar eines fährst, bist du damit nicht allein.

veröffentlicht: 16. Januar 2023 11:32
aktualisiert: 17. Juni 2023 16:21
Quelle: PilatusToday

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