Verkehrschaos

Darum stand der Verkehr in der Zentralschweiz still

14.09.2020, 17:31 Uhr
· Online seit 14.09.2020, 17:28 Uhr
Dass man in den Stosszeiten auf den Luzerner Strassen des Öfteren viel Geduld benötigt, ist bekannt. Neu stockt es auch an den Wochenenden erheblich. Wie für so vieles, ist das Coronavirus auch für dieses Phänomen mitverantwortlich.
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Am Sonntag wurden die A2 und die A14 zeitweise zum grössten Parkplatz der Schweiz. Alles stand still auf den Autobahnen rund um Luzern. Der Verkehr suchte sich seinen Weg durch die Gemeinden. So kam es zum Beispiel in Emmen und in den Nidwaldner Gemeinden Stans und Hergiswil zu einem Verkehrschaos. Wir berichteten

Ein besonderes Nadelöhr ist dabei die Baustelle beim Lopper-Tunnel. «Es waren jedoch immer zwei Fahrspuren offen», so Marco Niederberger, Leiter Verkehrs- und Sicherheitspolizei Nidwalden. Er sieht die Ursache für das Verkehrschaos daher nicht primär bei den diversen Baustellen, sondern, dass sehr viele Leute unterwegs waren. «Aufgrund des schönen Wetters und der Corona-Pandemie waren viele Menschen in den Bergen», so Niederberger. Diese würden nach einem Wandertag alle miteinander Richtung Norden fahren.

Wiedereinführung von Dosieranlagen im Gespräch

Mit der Überlastung der Autobahn setze auch der Ausweichverkehr wieder ein. So versuchen viele Verkehrsteilnehmer einen schnelleren Weg in den Norden zu finden, indem sie bei der Ausfahrt Stans-Süd die Autobahn verlassen und über die Kantonsstrasse via Stansstad und Hergiswil ihren Weg heimwärts suchen. «Wir diskutieren daher die Wiedereinführung von Dosieranlagen, um das lokale Strassennetz zu entlasten», sagt Niederberger. Diese mobilen Ampelanlagen regeln die Anzahl Autos, welche die Autobahn verlassen.

Das System stand dieses Jahr schon mehrfach im Einsatz. Problematisch dabei ist, dass sich der Stau auf der Autobahn Richtung Süden ausbreitet.

Keine Möglichkeiten, den Verkehr umzuleiten

Auch Matthias Brechbühl von der Verkehrsmanagement Zentrale des Bundesamtes für Strassen ASTRA sieht die Ursache im veränderten Ausflugsverhalten. «Wegen des Coronavirus sind viele Leute in der Schweiz unterwegs.» Auch gebe es einige Baustellen in der Region, welche den Verkehrsfluss ins Stocken bringen können. Von einer derartigen Überlastung des Strassennetztes war er dennoch überrascht. «Da es an so vielen Orten staute, hatten wir auch kaum Möglichkeiten, die Verkehrsteilnehmer mittels Verkehrsinformationen auf Umfahrungsrouten zu leiten», erklärt Brechbühl. Er kann nicht ausschliessen, dass es an den kommenden Wochenenden wieder zu Verkehrsüberlastungen kommen wird.

veröffentlicht: 14. September 2020 17:28
aktualisiert: 14. September 2020 17:31
Quelle: PilatusToday

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