Polizeiposten

Deshalb sind betroffene Gemeinden gegen die Schliessung

22.06.2022, 05:58 Uhr
· Online seit 22.06.2022, 05:46 Uhr
Die Luzerner Polizei schliesst wegen Personalmangel in den Sommerferien die Mehrheit ihrer Polizeiposten. Im Kantonsparlament hagelt es viel Kritik für diese Massnahme. Auch bei den betroffenen Gemeinden ist das Kopfschütteln gross.
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Gerade in der Region rund um Pfaffnau werde man die Schliessungen zu spüren bekommen, ist sich Sandra Cellarius sicher. Das, weil man mit dem Dorfteil St. Urban einen zentralen Brennpunkt habe, so die Gemeindepräsidentin von Pfaffnau. «Wir haben hier die Luzerner Psychiatrie, die fast täglich Einsätze der Polizei erfordert.»

Vieles werde normalerweise von den Behörden vor Ort gemacht. «Wir sind nicht sicher, wie das in den nächsten Sommermonaten gehen soll, wenn die Polizisten aus der Region flächendeckend abgezogen und auf Patrouillendienst geschickt werden. Für die Arbeit braucht es sehr viel Fingerspitzengefühl», sagt sie.

Situation auch für Sempach beunruhigend

Auch in der Gemeinde Sempach befürchtet man, dass die Schliessung der Posten für Chaos sorgen könnte. Die Situation sei beunruhigend, sagt der Sozialvorsteher der Gemeinde, Hanspeter Achermann. «Gerade in den Sommermonaten haben wir sehr viel Verkehr und Touristen in Sempach.» Man habe das auch vergangenes Wochenende wieder gesehen, so Achermann. Die Leute hätten kreuz und quer parkiert. «Und da gibt es dann keine Patrouille mehr, die das kontrolliert.»

Aber: Nicht nur aufgrund der Parkplatzsituation, sondern auch wegen der Schulkinder mache man sich Sorgen. «Die Schliessung gilt bis Ende August. Das neue Schuljahr beginnt aber Mitte August. Ich habe grosse Zweifel, dass dann genügend Patrouillen da sind, um den Schulweg für die neuen Schulkinder sicherer zu machen.»

Ob die Luzerner Polizei die Befürchtungen der Gemeinden entschärfen kann, wird sie in den kommenden Wochen beweisen müssen.

(red.)

veröffentlicht: 22. Juni 2022 05:46
aktualisiert: 22. Juni 2022 05:58
Quelle: PilatusToday

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