Boomerang-Effekt

Deshalb sind die Pollen in diesem Jahr besonders fies

20.04.2022, 14:25 Uhr
· Online seit 20.04.2022, 05:56 Uhr
Tränende Augen, ständiges Niesen und eine laufende Nase: 2022 war bisher kein einfaches Jahr für Allergiker. Denn die Pollensaison hat verhältnismässig früh begonnen – und Entspannung ist nicht in Sicht.
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Nachdem das Jahr 2021 für Pollenallergiker relativ mild verlief, zeigt sich im laufenden Jahr ein ganz anderes Bild. Die ersten Haseln und Erlen blühten im Süden schon Mitte Januar, im Norden Anfang Februar. Auch hat es im März praktisch nicht geregnet, sodass die Pollen kaum aus der Luft ausgewaschen wurden.

«Das war im vergangenen Jahr anders», sagt Roger Perret von MeteoNews. «Da erlebten wir an gewissen Orten den kühlsten Frühling seit über 30 Jahren.» Dadurch hätten viele Bäume und Sträucher kaum Pollen produzieren können. Hinzu kommt, dass es bei vielen Bäumen einen Zweijahreszyklus gibt. Das heisst, im einen Jahr blühen sie stärker, im anderen stecken sie mehr Energie in das Wachstum.

Pollen schlagen zurück

«Vor allem die Eschen und Birken holen dies nun nach», klärt Perret auf. «Durch die schwache Blüte im vergangenen Jahr und den nassen Sommer konnten sie viel Energie aufnehmen für eine richtig starke Blüte in diesem Jahr.» Deshalb würden viele Allergiker bereits jetzt unter den vielen Pollen leiden.

In der Zentralschweiz bereiten aktuell vor allem die Birkenpollen Probleme: «Hier haben wir eine sehr hohe Pollenkonzentration.» Und schon bald beginnen in der Region auch die Gräserpollen zu blühen, die Allergikerinnen und Allergiker wieder plagen. Dies ist im Süden bereits der Fall.

Leidenszeit dürfte andauern

Pollenallergiker erhalten in diesem Jahr kaum eine Verschnaufpause. Und Entspannung ist laut Meteorologen nicht in Sicht. Bis Freitag soll es auch in der Zentralschweiz ziemlich sonnig und trocken weitergehen. Regen sei nicht vor Freitagnachmittag zu erwarten, prophezeit Roger Perret. «Leute mit Heuschnupfen müssen sich auf schwierige Tage und Wochen einstellen.»

(scd)

veröffentlicht: 20. April 2022 05:56
aktualisiert: 20. April 2022 14:25
Quelle: PilatusToday

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