Erste Schliessungen

Die zweite Welle trifft Veranstalter hart

20.10.2020, 22:00 Uhr
· Online seit 20.10.2020, 19:39 Uhr
Die neuen Massnahmen des Bundes stellen Clubs, Tanz- und Konzertlokale sowie Kulturbetriebe vor grosse Herausforderungen. Für einige bedeutet es sogar eine Schliessung.

Quelle: Tele 1

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Ab dem 19. Oktober gelten schweizweit neue Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. Private und öffentliche Veranstaltungen werden beschränkt und es gibt eine ausgeweitete Maskenpflicht. Auch das Konsumieren von Speisen und Getränken ist in Bars oder Clubs nur noch sitzend erlaubt. Der «Schüür» in Luzern blieb keine andere Wahl als vorübergehend zu schliessen, da die Einschränkungen einen rentablen Betrieb nicht ermöglichen würden.

Nach Schüür schliessen auch Rok, Madeleine und Neubad

Auf die Schliessung des Konzerthauses Schüür folgten am Dienstag auch die des Luzerner Clubs «Rok» und das «Madeleine». Auf Facebook wird mitgeteilt, dass man die Massnahmen nachvollziehen kann – diese aber eine Schliessung auf unbestimmte Zeit zur Folge hätten. Man vertraue darauf, dass Bund und Kantone die richtigen Entscheidungen treffen.

Das Rok ist ein Ort der Begegnung, der Nähe und der Gemeinschaft. Die nun erlassenen Massnahmen sind aufgrund der...

Posted by Rok on Tuesday, October 20, 2020

«Einerseits stehen wir als Unternehmer in der gesellschaftlichen Verantwortung, bei so stark steigenden Infektionszahlen zu handeln. Andererseits haben wir auch eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, unseren Künstlern und unseren Gästen, welcher wir nun aber mit den aktuellsten Massnahmen nicht mehr nachkommen können», erklärt Piero Achermann, Mitinhaber des Rok und des Madeleines auf Anfrage von PilatusToday und Tele1. «Diese Massnahmen sind in meinen Augen zwar richtig und wichtig, doch kommen sie einer Schliessung gleich.» Der Unterschied bestehe lediglich darin, dass nicht die Schliessung behördlich angeordnet, sondern dass durch die angeordneten Massnahmen ein Betrieb einfach verunmöglicht werde.

«Mit den aktuellen Massnahmen sind wir leider nicht in der Lage, unseren Kulturbetrieb aufrecht zu erhalten», schreibt am Dienstagabend auch das «Neubad» auf Facebook. Der Klub bleibt bis auf Weiteres geschlossen.

Die Entscheidungen des Bundes treffen uns hart... auch wenn wir sie aufgrund der aktuellen Fallzahlen nachvollziehen...

Posted by Neubad Klub on Tuesday, October 20, 2020

Kulturveranstaltungen in Gefahr

Auch beim KKL Luzern spürt man die Auswirkungen der zweiten Welle. «Da wir viele Künstler aus dem Ausland haben, wird es voraussichtlich zu Änderungen im Programm kommen», sagt KKL-CEO Philip Keller. Grund dafür seien die Reisebeschränkungen und Quarantänepflichten. Auch die Einschränkung, dass nur noch sitzend konsumiert werden darf, erschwere die Aufrechterhaltung des Betriebs.

Pausen zwischen den Konzerten gibt es schon keine mehr. Vor und nach den Veranstaltungen würde das Gastro-Angebot des KKL aber weiterhin genutzt, so Keller. «Die Leute wollen immer noch ein kulinarisches Erlebnis», doch sei die Tendenz sinkend. Man werde jetzt die Entwicklung der Situation beobachten und dementsprechend reagieren. Ziel sei es, das Angebot so gut wie möglich aufrecht zu erhalten.

Galvanik mit vielen Absagen

In einer ähnlichen Lage befindet sich auch das Kulturzentrum Galvanik in Zug. «Ich war gestern den ganzen Tag beschäftigt, weil so viele Absagen reingekommen sind», sagt Eila Bredehöft von der Geschäftsleitung des Kulturzentrums. Sie hofft, dass es sich in Zukunft noch lohnen wird die Stühle aufzustellen. Gianluca Pardini von der IG Kultur Luzern fordert, dass jetzt in der zweiten Welle die Kultur nicht komplett lahmgelegt wird. Wie er das schaffen will seht ihr oben im Video.

(mda, gea)

veröffentlicht: 20. Oktober 2020 19:39
aktualisiert: 20. Oktober 2020 22:00
Quelle: PilatusToday

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