Grosse Unsicherheit

Drei Ratschläge für Risikogruppen bei der Arbeit

· Online seit 20.05.2020, 05:51 Uhr
Die Gewerkschaft Unia erhält wöchentlich um die 120 Anfragen von Arbeitnehmern sowie Arbeitgebern, die wegen der Situation rund um Corona um Rat bitten. Giuseppe Reo legt Risikopatienten, die Angst haben zur Arbeit zu gehen, drei konkrete Ratschläge ans Herz.
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«Entweder du kommst zur Arbeit, oder du fliegst» – Ein Satz, der grundsätzlich legitim klingt, bei Risikopatienten zu Corona-Zeiten aber Panik auslöst. Ein klarer Fall für die Gewerkschaft, die im Notfall bis vors Gericht geht, um für die Rechte der Arbeitnehmenden einzustehen.

So geschehen im Detailhandel, in der Reinigungsbranche und in vielen handwerklichen Bereichen, in denen Homeoffice sowie die Einhaltung sämtlicher Hygienemassnahmen nahezu unmöglich ist. Eine Streitfrage sei oft, wer den Ausfall des Risikopatienten bezahlt, weiss Giuseppe Reo von der Unia Zentralschweiz: «Eigentlich wäre die Krankentaggeldversicherung dafür verantwortlich, aber es gibt auch kompliziertere Fälle.»

Auch Arbeitgeber brauchen Rat

Nicht selten sind es aber auch Arbeitgeber, die bei den Gewerkschaften um Rat bitten. «Viele haben sich zu wenig informiert», stellte Reo fest. Allgemein stellt er auf beiden Seiten noch immer eine grosse Unsicherheit in der Corona-Situation fest. Aus diesem Grund legt er den Betroffenen folgende drei Ratschläge ans Herz:

  • Sich gut informieren: Bei den Berufsverbänden und Kantonen sind die wichtigsten Informationen betreffend der Schutzmassnahmen, Kurzarbeit und Kreditvergaben nachzulesen. Im Zweifelsfall helfen die Gewerkschaften gerne weiter.
  • Fehlende Schutzmassnahmen melden: Fühlt sich jemand aufgrund fehlender oder ungenügenden Hygienemassnahmen nicht sicher bei der Arbeit, rät Reo, das umgehend mit dem Arbeitgeber zu besprechen. Oftmals passiere dies nämlich nicht böswillig, sondern nur auf Grund von Unwissenheit. Falls man dort aber nicht weiterkommt, soll man ungeniert die Gewerkschaft einschalten.
  • Unfaire Arbeitsbedingungen melden: Es gab Fälle, in denen beispielsweise von Ärzten gefordert wurde, dass die Kurzarbeit in Überstunden kompensiert wird. Auch bei solchen Ungereimtheiten rät Giuseppe Reo, sich sofort zu wehren und an den entsprechenden Stellen zu melden.
veröffentlicht: 20. Mai 2020 05:51
aktualisiert: 20. Mai 2020 05:51
Quelle: PilatusToday

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