Krieg in der Ukraine

Guido Graf: «Es ist eine Situation, die nicht im Sommer beendet ist»

24.03.2022, 14:41 Uhr
· Online seit 24.03.2022, 09:50 Uhr
Die Folgen des Krieges in der Ukraine sind spürbar. Jeden Tag erreichen 30 ukrainische Flüchtlinge den Kanton Luzern. Um den Flüchtenden eine vorübergehende Unterkunft zu bieten, ist der Kanton Luzern gefordert. Bereits 530 Unterkunftsplätze wurden im Kanton Luzern organisiert.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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«Zum zweiten Mal innert zwei Jahren sind wir im Kanton Luzern in den Sprintmodus in der Krisenbewältigung gestartet und haben uns gleichzeitig auf einen Marathon einstellen müssen», sagt der Luzerner Sozialdirektor Guido Graf vor den Medien.

Rund 2'500 Flüchtlinge bis zu den Sommerferien

Das Staatssekretariat für Migration rechnet damit, dass bis Anfang Juni 2022 rund 50'000 Flüchtende aus der Ukraine Schutz in der Schweiz suchen. Der Kanton Luzern bringt laut einem Verteilschlüssel 4,8 Prozent der Angekommenen unter. Aufgrund dieser Vorhersage rechnet die Dienststelle für Asyl- und Flüchtlingswesen, dass der Kanton Luzern bis im Sommer 2'500 Flüchtlinge beherbergen muss. Diese Zahlen wurden am Donnerstag Vormittag kommuniziert. Mittlerweile sehe es Zahlenmässig anderst aus, so die Leiterin Kommunikation, Noémie Schafroth auf Nachfrage.

Nachdem die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der Schweiz ankommen, müssen sie sich registrieren lassen. Darunter gibt es jene, welche direkt in einen privaten Haushalt einziehen. Damit der Kanton und die Gemeinden den Überblick behalten, sei es umso wichtiger, dass sich diese ebenfalls registrieren lassen, so Regierungsrat Guido Graf.

Bereits 530 weitere Unterkünfte werden zur Verfügung gestellt

Um den flüchtenden Personen einen Schlafplatz zu bieten, wurden 530 Unterkunftsplätze in Malters, im Libellenhof im Stadtluzerner Maihofquartier, auf dem Areal des Klosters St. Urban und in den Personalwohnhäusern des LUKS Wolhusen zur Verfügung gestellt.

Flüchtende sollen integriert werden

Auch wenn die Unterbringung der kriegsvertriebenen Flüchtlinge grundsätzlich Aufgabe des Kantons sei, helfe die Stadt dem Kanton, wo sie nur könne, versicherte der Stadtluzerner Sozial- und Sicherheitsdirektor Martin Merki, der an der Medienkonferenz ebenfalls anwesend war.

Die Stadt Luzern begleitet und koordiniert zudem Unterstützungs- und Integrationsangebote von Organisationen wie Caritas oder der Kirche. «Es ist wichtig, einerseits die Potenziale der geflüchteten Menschen einzubeziehen, andererseits ihnen auch einen geschützten Raum für den persönlichen Austausch anzubieten», sagt Martin Merki, Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt.

«Es bestehen Integration-Treffpunkte, an welchem sich Flüchtlinge mit Einheimischen austauschen können», so der Sozial- und Sicherheitsdirektor der Stadt Luzern. Ebenfalls stehen an diesen Treffpunkten ukrainische Psychologen zur Verfügung oder auch Dolmetscher, welche die Kommunikation unterstützen.

veröffentlicht: 24. März 2022 09:50
aktualisiert: 24. März 2022 14:41
Quelle: PilatusToday

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