Stadtparlament

43 Millionen für die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Moosmatt

· Online seit 24.04.2023, 11:20 Uhr
Aufgrund der grossen Wohnbautätigkeit im Einzugsgebiet der Schulanlage Moosmatt wird in den nächsten Jahren mit einem beträchtlichen Anstieg der Schülerzahlen gerechnet. Deshalb soll die Anlage saniert und erweitert werden. Die Luzerner Stadtregierung beantragt dafür beim Stadtparlament einen Kredit von 43,5 Millionen Franken.
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In zehn Jahren sollen im «Moosmatt» doppelt so viele Kinder unterrichtet und betreut werden. Das ist der Schulraumplanung zu entnehmen. Deshalb soll das als schützenswert eingetragene Schulhaus saniert und umgebaut werden. Dazu beantragt der Stadtrat, die Regierung der Stadt Luzern, beim Grossen Stadtrat, dem Parlament, einen Sonderkredit von rund 43,5 Millionen Franken, wie die Stadt am Montag in einer Mitteilung schreibt. Mit der Planung des Bauprojekts wurde das Architekturbüro Blättler Dafflon Architekten AG in Zürich beauftragt, das den dazu durchgeführten Wettbewerb gewonnen hatte.

Kleine Schule in der grossen Schule

Geplant sind im zweiten und dritten Obergeschoss Räume für zwei Schulcluster. Ein solcher Cluster besteht aus jeweils drei Schulklassen mit ihren Klassenzimmern und Räumen sowie Garderoben und Korridorflächen. Diese können als gemeinsame Lernzone genutzt werden. Pro Geschoss entsteht so eine «kleine Schule in der grossen Schule».

Betreuung im ersten Obergeschoss

Das erste Obergeschoss wird neu die Betreuung beherbergen. Sie wird mit dem Obergeschoss des Turnhallengebäudes und somit mit der neuen Aula verbunden. Diese kann dadurch bei Bedarf ebenfalls für die Mittagsbetreuung genutzt werden. Die Turnhalle wird saniert. Da die Garderoben neu im Untergeschoss des Schulhauses sind, kann der Garderobenanbau aus den 1960er-Jahren abgerissen und somit der Pausenplatz vergrössert werden. Auf der südlichen Dachfläche des Schulhauses und auf einem Teil des Turnhallendachs werden Photovoltaikmodule montiert.

Moderner Erweiterungsneubau

Im südlichen Bereich der Schulanlage wird ein dreistöckiger Neubau realisiert. Er wird mit Ausnahme der Treppenhäuser und des Untergeschosses in Holzbauweise erstellt. Die gesamte Dachfläche wird begrünt und hauptsächlich mit einer Solarthermieanlage und im Randbereich mit Photovoltaikmodulen belegt.

Fünf Kindergärten im Erdgeschoss

Im Erdgeschoss des Neubaus werden fünf Kindergärten untergebracht. Jeder erhält einen separaten Eingang. Im ersten Obergeschoss gibt es Raum für acht Schulklassen, aufgeteilt in zwei Schulcluster. Die Fachräume, die Bibliothek und eine gemeinsam nutzbare Terrasse werden im zweiten Obergeschoss realisiert. Diese Räume können, falls die Schülerzahlen weiter ansteigen, zu Klassenzimmern umgenutzt werden. Im Untergeschoss werden fünf Schutzräume eingerichtet, die in Friedenszeiten als Lagerräume für die Schule und als Mehrzweckräume für Vereine oder Musikgruppen genutzt werden können.

Grosser Aussenbereich

Die gesamte Aussenraumgestaltung erfolgt nach den Grundsätzen des Labels «Grünstadt Schweiz». Es wurden verschiedene Partizipationsveranstaltungen durchgeführt, an denen die Kinder, die Lehrpersonen, die Quartierbevölkerung und die Nachbarschaft ihre Wünsche und Bedürfnisse an den Aussenraum einbringen konnten. Der Baumbestand mit den Kastanienbäumen und Linden bleibt mehr oder weniger erhalten und wird mit neuen Bäumen ergänzt. Um die Lärmbelastung für die Nachbarn gering zu halten, wird der Aussenraum dreigeteilt.

Allwetterplatz und Rasenspielfläche

Die lärmintensiven Sportaktivitäten werden zwischen den beiden Schulgebäuden stattfinden. Der Asphaltbelag wird durch einen wasserdurchlässigen, ganzjährig bespielbaren Allwetterplatz ersetzt. Im östlichen Bereich der Anlage wird ein Quartierspielplatz realisiert, der mit über 2000 Quadratmetern doppelt so gross sein wird wie der heutige. Angrenzend an den Spielplatz gibt es zudem eine Rasenspielfläche.

131 neue Stellenprozent

Die Erweiterung der Schulanlage erfordert auch zusätzliche 131 Stellenprozente für die Hauswartung und Reinigung. Die Kosten dafür sind im Sonderkredit von 43,51 Millionen Franken eingerechnet. Das Stadtparlament wird die Vorlage voraussichtlich am 15. Juni 2023 behandeln. Die Volksabstimmung ist für den 22. Oktober 2023 vorgesehen.

Läuft alles nach Plan, kann die Schulanlage Moosmatt ab Herbst 2024 saniert und erweitert werden. Vorgesehen ist, in einer ersten Etappe den Neubau zu realisieren und im Sommer 2026 in Betrieb zu nehmen. Ziel ist, die Bauarbeiten im Sommer 2028 abzuschliessen.

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(red.)

veröffentlicht: 24. April 2023 11:20
aktualisiert: 24. April 2023 11:20
Quelle: PilatusToday

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