Luzerner Härtefall-Bilanz

57 Millionen gesprochen, 266 Millionen bereit, 150 Gesuche pro Woche

31.03.2021, 14:28 Uhr
· Online seit 31.03.2021, 14:10 Uhr
Der Luzerner Finanzdirektor Reto Wyss konnte am Mittwoch eine stabile wirtschaftliche Lage vorweisen. Mit Kurzarbeitsentschädigungen oder Härtefallhilfen liege der Fokus auf der Unterstützung von Gastro-, Tourismus- oder Eventbranche.
Anzeige

Dafür hat der Kanton bereits 266 Millionen Franken an Härtefallgeldern bereitgestellt. 220 Millionen für behördlich geschlossene Betriebe wie etwa Restaurants und rund 46,6 Millionen für nicht behördlich geschlossene Unternehmen. 57 Millionen Franken davon wurden gesprochen, vermeldet der Kanton am Mittwoch.

In der Bau- und Industriebranche erweise sich die wirtschaftliche Lage ausserdem als gut, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF beurteilt. Der Detailhandel leidet insgesamt, die Zeichen stehen jedoch auf Besserung, heisst es weiter. Gastgewerbe und Tourismus, die zu einem grossen Teil geschlossen bleiben, verzeichnen erwartungsgemäss grosse Einbussen.

«Der Grossteil der Luzerner Wirtschaft meistert die Herausforderungen der Pandemie und befindet sich in einem stabilen Zustand», so Wirtschaftsdirektor Fabian Peter zum grossen Ganzen. Investitionen der Unternehmen in der Vergangenheit würden sich jetzt auszahlen. So seien viele Firmen in der Lage gewesen, in kurzer Zeit auf Home Office oder Onlinehandel umzustellen.

Luzerner 16-Punkte-Plan

Zur Unterstützung der Wirtschaft setze der Kanton noch immer auf sein Positionspapier «Massnahmen zur Unterstützung der Luzerner Wirtschaft nach dem Höhepunkt der Coronakrise im Frühling 2020», welches 16 kurz-, mittel- und langfristige Massnahmen enthält. Neben kurzfristigen Massnahmen wie Kurzarbeits- und Härtefallgeldern seien aus Sicht der Regierung vor allem auch mittel- und langfristige Massnahmen wichtig, um die Wirtschaft nachhaltig zu unterstützen.

«Allein mit Geld vom Staat kann man die Wirtschaft nicht retten. Das hat die Coronakrise klar gezeigt: Notkredite ersetzen auf Dauer nicht Angebot und Nachfrage. Die Regierung versucht deshalb, das Spiel von Angebot und Nachfrage schnell wieder in Gang zu bringen, etwa mit Investitionen im Hoch- und Tiefbau, mit Massnahmen für die administrative Entlastung der Wirtschaft, mit der Erarbeitung eines neuen Tourismusleitbildes sowie durch das Setzen von wirtschaftlichen Impulsen mit dem Planungsbericht Klima und Energie», erklärt Peter weiter.

150 Gesuche pro Woche

Im Februar gingen beim Kanton noch 40 Härtefallgesuche pro Woche ein, mittlerweile sind es 150, die bearbeitet werden wollen. Um den Andrang stemmen zu können, hat der Kanton die Anzahl der Mitarbeitenden erhöht. Deshalb sei es unter anderem möglich gewesen, rund 80 Prozent der Gesuche von Restaurants zu bearbeiten.

Die Härtefallgelder bleiben ein wichtiges Instrument zur Wirtschaftshilfe, betont Finanzdirektor Reto Wyss. Erst kürzlich hat der Kanton weitere 180 Millionen Franken in Eigenregie für geschlossene Betriebe zur Verfügung gestellt. «Die Unternehmen, die nach wie vor geschlossen sein müssen, werden auch nach Februar weiterhin von uns unterstützt», so Reto Wyss.

(red.)

veröffentlicht: 31. März 2021 14:10
aktualisiert: 31. März 2021 14:28
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch