Neues Portal

9 Luzerner Gemeinden werben für Lehrstellen

15.12.2020, 17:42 Uhr
· Online seit 15.12.2020, 17:39 Uhr
Sich mit seiner beruflichen Zukunft zu beschäftigen, kann spannend aber auch zermürbend sein. Bleibt die Suche erfolglos, platzt die Seifenblase der rosigen Zukunft und zurück bleibt ein frustrierter junger Mensch. Der Verein «LUnited» will Jugendlichen bei der Suche helfen und sie auf den Geschmack für die Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung bringen.
Anzeige

Auf der gemeinsamen Vereinswebsite Lunited.ch können sich Jugendliche über 13 verschiedene Berufslehren  schlau machen. Das Angebot richtet sich dabei an alle Oberstufenschüler-/innen. «Wir sprechen tatsächlich die ganze Bandbreite an», sagt United Präsident Steffen Trindler, «also Jugendliche mit unterschiedlichen Interessen und Leistungsniveaus.» Das neu gegründete Berufsbildungsnetzwerk LUnited ziele deshalb in erste Linie darauf ab, dass die Gemeinden als mögliche Arbeitgeber bei den Jugendlichen auf dem Radar erscheinen.

Neue Möglichkeiten aufzeigen

Viele Lehrstellensuchende würden eine IT-Ausbildung, die Ausbildung zur Fachperson Betriebsunterhalt, die Geomatikerlehre oder den Fachmann Strassentransport nicht mit einer öffentlichen Verwaltung in Verbindung bringen.

Wer sich unter einer Lehre in einer öffentlichen Verwaltung einen Arbeitsalltag zwischen Papierbergen vorstellt, der hat weit gefehlt. Tatsächlich sind die Arbeitsmöglichkeiten äusserst vielfältig. Auf der gemeinsamen Website können sich Lehrstellensuchende durch 136 Lehrstellenangebote und Schnupperlehren von neun Gemeinden in 13 verschiedenen Berufen klicken.

Kräfte bündeln

Ausschlaggebend für die Gründung des Vereins war das Bedürfnis der Gemeinden ihre Kräfte zu bündeln. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Adligenswil, Ebikon, Emmen, Horw, Meggen, Rothenburg, Kriens, Luzern und Sursee sowie der Gemeindeschreiber- und Geschäftsführerverband Luzern. «Wir bieten sehr vielseitige und fundierte Lehrstellen an. Bis jetzt waren wir aber auf dem Lehrstellenmarkt wenig präsent», umschreibt Steffen Trindler den gemeinsamen Nenner. Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Eltern zu erreichen, sei mit einem gemeinsamen Auftritt einfacher. Umgekehrt sei es für Schülerinnen und Schüler einfacher, sich auf einer einzige Plattform über offene Lehrstellen auf gemeindeebene zu informieren.

Soorsi statt Sursee

Weiter bietet die Website viele praktische Infos rund um die Lehrstellensuche. Diese reichen vom Bewerbungsprozeder über Schnupperlehrern bis hin zu den Verdienstmöglichkeiten. Dabei ist die Sprache betont jugendlich. So stehen da Worte wie Chriens statt Kriens und Soorsi statt Sursee. «Das ist bei den Jugendlichen sehr gut angekommen», schmunzelt Triendler und bezieht sich dabei auf die enge Zusammenarbeit zwischen LUnited und den Schulen der neun Gründergemeinden. «Der Name LUnited ist beispielsweise von Schülerinnen und Schülern kreiert worden.»

Lehrlingstausch

LUnited ist aber nicht bloss ein Informationsnetzwerk. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mittels Austausch unter den Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern die Qualität der Ausbildung zu steigern und die Berufsbildung zu optimieren. Auch eine gemeindeübergreifende Zusammenarbeit wird angestrebt. So soll es für Lernende möglich sein, ein Teil der Ausbildung in einer kleinen Gemeinde und ein anderer Teil in einer Stadt zu absolvieren. «Die Stadt Luzern funktioniert aufgrund der Grösse anders als beispielsweise die Gemeinde Ebikon», meint Trindler. Das daraus entstehende Netzwerk macht es den jungen Erwachsenen zudem leichter, nach dem Abschluss eine feste Anstellung zu finden.

Aufnahmegebühren und Mitgliederbeiträge

Präsidiert wird LUnited von Steffen Trindler, Leiter Berufsbildung der Stadt Luzern. Buchrain, Hochdorf und Schenkon hätten sich entschlossen ebenfalls beizutreten. Auch weitere Gemeinden hätten Interesse gezeigt. Finanziert wird LUnited über Mitgliederbeiträge. Bei einem Neueintritt einer Gemeinde, wird eine Aufnahmegebühr von CHF 400.- pro Lehrstelle erhoben. Zudem gibt es einen jährlichen Mitgliederbeitrag von rund CHF 150.- pro Lehrstelle.

Gegründet wurde LUnited am 14. Dezember 2020. Online ist lunited.ch seit Anfang November. Wie rege die Website bereits besucht wurde, wird erst Ende Januar ermittelt. Bekannt gemacht werden soll die Plattform beim Zielpublikum mit Informationstagen für Schulen und Eltern, sowie einem Auftritt an der zentralschweizerischen Bildungsmesse ZEBI 2021, sofern diese denn «Holz ahlänge» stattfinden kann.

(cti)

veröffentlicht: 15. Dezember 2020 17:39
aktualisiert: 15. Dezember 2020 17:42
Quelle: PilatusToday

Anzeige
Anzeige
redaktion@pilatustoday.ch