Sperrstunde für Gastronomie

Seit Mitternacht gelten in Luzern neue Corona-Massnahmen

24.10.2020, 08:58 Uhr
· Online seit 23.10.2020, 16:12 Uhr
Nun reagiert auch der Kanton Luzern. Der Luzerner Regierungsrat erweitert die Maskenpflicht, verhängt eine Sperrstunde für die Gastronomie, ein Besuchsverbot für diverse Gesundheitseinrichtungen und schliesst Sexbetreibe. Grossveranstaltungen sind von den neusten Massnahmen nicht betroffen.
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«Falls es nicht gelingt, die Zuwachsrate zu senken, sind die Intensivpflegestationen der Spitäler in drei bis vier Wochen an der Kapazitätsgrenze», schreibt die Luzerner Regierung in einer Mitteilung am Freitag. Deshalb treten ab heute Freitag um Mitternacht folgende Massnahmen in Kraft:

Sämtliche Massnahmen gelten vorerst bis und mit 30. November.

Die Maskenpflicht wird ausgeweitet

Die auf Bundesebene geltende Maskenpflicht wird im Kanton Luzern ausgeweitet. Neu gilt am Arbeitsplatz in Innenräumen und von Einrichtungen und Betrieben eine Maskenpflicht. «Es geht dabei vor allem darum, dass man die Maskenpflicht dort einführt, wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, und keine weiteren Schutzmassnahmen bestehen», so der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Dies sei auch positiv für die Betriebe selbst, da dadurch weniger Arbeitskräfte ausfallen. «Es ist eine Massnahme, welche leicht umzusetzen ist und auch etwas nützt.»

Ebenfalls gilt neu eine Maskenpflicht in geschlossenen Privat- und Transportfahrzeugen. Dies, wenn Personen transportiert werden, die nicht im gleichen Haushalt leben. «Wenn zum Beispiel ein Personalbus auf eine Baustelle fährt, ist es wichtig, dass man sich schützt», erklärt Graf die Massnahme.

Sperrstunde für das Nachtleben

Hart getroffen von den neuen Massnahmen werden die Gastronomiebetriebe. Restaurants, Bars und Clubs müssen zwischen 23 Uhr und 6 Uhr für das Publikum geschlossen bleiben. «Ziel ist es, dass sich die Leute weniger bewegen.» Trotzdem könne so das gesellschaftliche Leben weitergehen. «Wir möchten, dass eine gewisse Ruhe einkehrt.» Komplett schliessen müssen Erotik- und Sexbetriebe.

Grossveranstaltungen wurden diskutiert

«Wir haben die Meinung, dass Grossveranstaltungen nicht von jedem Kanton verschieden geregelt werden sollen», sagt Graf. Ein Entscheid sei unter anderem nicht notwendig, da der FCL im November sowieso kein Heimspiel hat. Obwohl das Schutzkonzept des FCL gut funktioniere, bringen vor allem die Personenströme vor und nach einem Match ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit sich.

Anzahl Contact Tracer wird verdoppelt

«Die epidemiologische Lage ist dramatisch!», sagt Guido Graf. «Laut Prognose der Science Task Force des Bundes gehen uns in etwa drei Wochen die Intensivpflegeplätze in den Spitälern aus, wenn wir die Zahl der Infektionen und Erkrankungen nicht zügig und kräftig senken.» Die Luzerner Kantonsregierung setzt weiterhin stark auf ein funktionierendes Contact Tracing. «Wir verdoppeln die Zahl der Mitarbeiter auf 60 Personen», sagt Graf. Doch gebe es auch hier Grenzen.

Er appelliert an die Bevölkerung: «Regierungsbeschlüsse und Verordnungen helfen nur indirekt. Das einzige, was direkt hilft: Abstand halten! Sich selbst und andere schützen! Dazu müssen wir alle beitragen.»

Einrichtung von weiteren Testzentren

Gleichzeitig kündigt die Kantonsregierung an, in den nächsten Tagen die Testkapazitäten im Kanton Luzern zu erhöhen. Das Testzentrum beim Armeeausbildungszentrum Luzern (AAL) erhöhe seine Kapazitäten schrittweise von aktuell 80 auf bis zu 240 Tests pro Tag. Ergänzend werde ein Drive-In-Testzentrum auf dem Gelände des Schweizer Paraplegikerzentrums (SPZ) in Nottwil aufgebaut. Es startet am 2. November 2020, die Öffnungszeiten sind (wie in Luzern) werktags von 13 bis 19 Uhr.

veröffentlicht: 23. Oktober 2020 16:12
aktualisiert: 24. Oktober 2020 08:58
Quelle: PilatusToday

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