Musiktag Ruswil

Andere Feste schreiben rote Zahlen: «Wir lassen uns nicht vom Weg abbringen»

28.11.2022, 15:30 Uhr
· Online seit 28.11.2022, 15:19 Uhr
In der Kasse des Luzerner Kantonal-Musikfests in Emmen klafft ein Loch. Der Anlass lief weniger gut als erhofft. Im kommenden Sommer findet der Musiktag Ruswil statt. Mit Blick auf die schlechten Zahlen in Emmen fragt man sich: Hat man da noch Lust, ein solches Risiko auf sich zu nehmen?
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Perfektes Wetter, zahlreiche Musikgesellschaften und Hunderte Schaulustige am Strassenrand, die der Marschparade beiwohnen: In etwa so soll der Musiktag Ruswil im kommenden Jahr über die Bühne gehen.

Musiktag Emmen und ESAF machen Verluste

Es kann jedoch auch ganz anders kommen. So wie beispielsweise am Luzerner Kantonal-Musikfest in Emmen im vergangenen Juni. Das Organisationskomitee des Musikfests rechnet mit einem Verlust zwischen 100'000 und 130'000 Franken.

«Der Grund, dass die budgetierten Zahlen nicht erreicht werden, sieht das Musikfest in der pandemie- und kriegsbedingten Situation und den damit zusammenhängenden Preissteigerungen», schreibt die «Luzerner Zeitung». Für das grösste Finanzloch hätten jedoch die kurzfristigen Absagen von Musikvereinen gesorgt.

Aber nicht nur das Musikfest Emmen hat mit einem Verlust zu kämpfen. Auch das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest ESAF in Pratteln lief aus finanzieller Sicht nicht wie gewünscht. In der Kasse klafft ein Loch, das zwischen zwei und vier Millionen Franken beträgt. Auch hier seien die Kosten aufgrund der Preissteigerungen höher gewesen als erwartet.

Ruswil stellt sich der Herausforderung

Doch will man künftig überhaupt noch ein Fest organisieren, wenn das Risiko besteht, am Schluss mit einem Verlust dazustehen? «Ja», sagt Leo Müller, OK-Präsident des Musiktags Ruswil ohne zu Zögern. «Wir lassen uns nicht vom Weg abbringen.» Das Defizit des Luzerner Kantonal-Musikfests in Emmen hätte ihr Bewusstsein jedoch noch einmal geschärft, dass nicht jedes Fest mit einem Gewinn enden kann und dass solche Feste keine Selbstläufer sind.

Um eine ähnliche finanzielle Misere zu vermeiden, arbeiten Müller und das OK stets sorgfältig an einer guten Budgetierung. Sie seien sich aber bereits vor dem Defizit in Emmen der Herausforderungen bewusst gewesen, welche die Organisation eines solchen Festes mit sich bringen.

Auf gutem Weg

Bei der diesjährigen Durchführung des Musikfests in Emmen hätte es wohl mehr Herausforderungen gegeben, als es bei ihnen Ruswil der Fall sein wird, meint Leo Müller. Wegen der Corona-Pandemie sei lange unklar gewesen, ob das Fest überhaupt durchgeführt werden könne. Deshalb hätte Emmen wohl mehrere Absagen von Musikvereinen hinnehmen müssen.

«Was im nächsten Jahr auf uns zukommen wird, wissen wir zwar auch noch nicht.» Eine finanzielle Absicherung in Form von einer Strafzahlung, wenn Vereine nicht erscheinen, kommt für Müller jedoch nicht infrage. «Wir haben unsere Bedingungen und sind guten Mutes, dass es nächstes Jahr gut laufen wird.»

Auch das bisherige Interesse der Musikvereine am Musiktag Ruswil stimmt das Organisationskomitee positiv. Bereits 52 Vereine haben sich für den Musiktag angemeldet. Die Organisatoren haben ihr Ziel von 50 teilnehmenden Musikvereinen somit bereits jetzt übertroffen.

Ein Novum für Ruswil

Der Kantonale Musiktag ist eine Premiere für Ruswil. Aufgrund der fehlenden Infrastruktur konnte man bisher noch nie einen solchen Anlass durchführen. Dank der neuen Sporthalle Wolfsmatt ist die Veranstaltung des Festes nun aber möglich.

Am Wochenende vom 10. und 11. Juni 2023 sind unter dem Motto «Musik im Mittelpunkt» zahlreiche Anlässe auf dem Festareal geplant. Verläuft alles nach Plan, können am Schluss womöglich auch positive Zahlen präsentiert werden. So wäre das Fest nicht nur für die teilnehmenden Vereine und Besucher, sondern auch für das OK ein voller Erfolg.

veröffentlicht: 28. November 2022 15:19
aktualisiert: 28. November 2022 15:30
Quelle: PilatusToday

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