Quelle: Tele 1
15 Personen haben Anfang Woche eine Verwaltungsgerichtsbeschwerde gegen die geplante Tempo-30-Zone in Kriens eingereicht. Unter ihnen befindet sich auch Patrick Müller. Er wohnt im betroffenen Quartier und ist praktisch täglich auf der Zumhofstrasse unterwegs.
«Die Massnahmen sind nicht für diese Strasse geeignet. Es gibt verschiedene Punkte, die die Verkehrssicherheit eher verschlechtern als verbessern.» Müller denkt hier unter anderem an die geplante Fahrplanverengung und die Poller, die bei Bushaltestellen aufgestellt werden sollen.
«Dadurch müssen die Verkehrsteilnehmer künftig in beide Fahrtrichtungen anhalten, wenn ein Bus an der Haltestelle steht.» Dies könne zu gefährlichen Situationen führen, befürchtet Müller. «Velos, die die Zumhofstrasse herunterfahren, kommen locker auf 50 km/h. Wenn man dann plötzlich zwei stehende Fahrzeuge vor sich hat, ist das nicht sehr sicher.»
Stadt rechtfertig sich
Die Sicherheit im Quartier zu erhöhen ist nur eines der Ziele, die Kriens mit der Temporeduktion verfolgt – unter anderem führt auch ein Schulweg durch die Zumhofstrasse. Ein weiteres Ziel ist, die Anwohnerinnen und Anwohner vom Verkehrslärm zu entlasten.
«Wir müssen auch gesetzliche Lärmschutz-Bestimmungen umsetzen. Dies wäre ohne Einführung von Tempo 30 wesentlich aufwändiger», sagt Maurus Frey, Bauvorsteher der Stadt Kriens. Weiter stellt er klar, dass die Einführung von Tempo 30 schon lange geplant sei. «Die Anpassung des Temporegimes ist seit dem Gesamtverkehrskonzept 2018 im Gespräch.»
Streitpunkt Kosten
Die Beschwerdeführer sind nicht grundsätzlich gegen Tempo 30. Sie befürchten nebst den bereits erwähnten Punkten, dass die Temporeduktion einiges kosten dürfte – wie viel ist aktuell nicht klar. Kriens schreibt jedoch seit Jahren tiefrote Zahlen und möchte den Steuerfuss weiter erhöhen.
Speziell gegen die angeblich hohen Kosten wehrt sich der Krienser Bauvorsteher vehement. «Eine Sanierung mit Tempo 50 würde die Stadt deutlich mehr kosten.» Auch betont Maurus Frey, dass sie sich bewusst für eine günstige Variante entschieden hätten. So seien beispielsweise keine Mittelinseln auf der Strasse geplant.
Umsetzung völlig unklar
Ob und wann auf der Zumhofstrasse in Kriens dereinst nur noch Tempo 30 gilt, ist völlig offen. Bei juristischen Schritten wie der eingereichten Beschwerde sind zeitliche Prognosen jeweils schwierig. Patrick Müller rechnet damit, dass es etwa ein Jahr dauern wird, bis das Verwaltungsgericht ein Urteil gefällt hat.
(scd)