Rothenburg

Arbeiter tödlich von Zug erfasst – Untersuchung klärt Schuldfrage

16.01.2023, 18:05 Uhr
· Online seit 16.01.2023, 17:54 Uhr
Bei einer Baustelle auf Gleisen kam es zu einem tödlichen Unfall. Ein Arbeiter wurde an der Haltestelle Rothenburg Station im September von einem Zug erfasst. Jetzt zeigt eine Untersuchung: der Arbeiter war schuld am Unfall.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Es ist eine tragische Geschichte eines Bauarbeiters. Am 16. September 2022 kam es in Rothenburg zu einem tödlichen Unfall. Ein Zug Richtung Olten erfasste einen 46-jährigen Mann, der sich zum Zeitpunkt des Unfalls auf der Baustelle befand.

Baustelle an Gleisen

Drei Arbeiter befanden sich auf der Baustelle an der Haltestelle Rothenburg Station: ein Sicherheitswärter, ein Baggerführer und ein Bauarbeiter. Diese führten Arbeiten im Zusammenhang mit der Erneuerung der Perrons und dem Erstellen einer neuen Unterführung aus, wie die schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST in einem Bericht schreibt.

Die Baustelle hatte unter anderem einen Graben an einem Gleis, indem sich der Arbeiter aufhielt, als er vom Zug erfasst wurde.

Sicherheitsvorgaben wurden eingehalten

Beim Annähern des Zuges, der von Luzern nach Olten unterwegs war, schaltete sich die installierte Warnanlage wie vorgesehen ein, hält die SUST fest. «Zusätzlich warnte der Sicherheitswärter mit seinem Rufhorn», heisst es. Der Baggerführer soll daraufhin seine Arbeit wie vorgesehen unterbrochen haben. Auch der Bauarbeiter soll sich den Vorgaben entsprechend in den Fluchtraum begeben haben.

«Nach dem sich der Sicherheitswärter versichert hatte, dass alle Bauarbeiten eingestellt waren und sich der Bauarbeiter im Fluchtraum befand, drehte er sich gegen den nahenden Zug, um dem Lokführer mit einem Handzeichen anzuzeigen, dass er gesehen wurde», heisst es weiter. Der Sicherheitswärter und der Baggerführer widmeten ihre Aufmerksamkeit daraufhin dem nahenden Zug.

So erlebte ein Zeuge den Unfall

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Zu früh in den Graben zurück

«Bei der Vorbeifahrt an der Baustelle erkannte der Lokführer, wie sich sehr nahe am Gleis ein Bauarbeiterhelm aus der Abschrankung heraus nach oben bewegte», so die SUST weiter. Der Lokführer verspürte einen dumpfen Aufprall und machte eine Notbremse. Der Baggerführer hörte den Aufprall ebenfalls und drehte sich um und sah den 46-Jährigen reglos mit einer Kopfverletzung.

Wie die SUST schreibt, ereignete sich der Unfall, weil sich der Bauarbeiter noch vor der Erlaubnis durch den Sicherheitswärter zurück in den Gefahrenbereich begeben hatte. Die Gründe dafür sind unklar.

(hni)

veröffentlicht: 16. Januar 2023 17:54
aktualisiert: 16. Januar 2023 18:05
Quelle: PilatusToday

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