Hochdorf-Baldegg

Badi-Knatsch wegen Wegfall der Saisonkarten

12.06.2020, 19:54 Uhr
· Online seit 12.06.2020, 19:35 Uhr
Wie in vielen Luzerner Badis gibt es auch im Seebad Baldegg dieses Jahr keine Saisonkarten. Dies kommt nicht überall gut an. Reine Umsatzoptimierung oder faire Massnahme?

Quelle: Tele1

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Marianne Isenegger aus Ballwil hat für den Saisonkarten-Wegfall wenig Verständnis übrig. Bei schönem Wetter sei sie fast täglich im Seebad. Weil sie vor allem zum Schwimmen herkommt, bleibt sie nur rund eine Stunde in der Badi. «Dafür muss ich nicht 6 Franken bezahlen», sagt sie. Auch mit den angebotenen 12er Abos koste sie die Badi-Saison rund 250 Franken, rechnet sie vor. Im Vergleich zur Jahreskarte mehr als drei Mal so viel.

Täglich bis zu 1'500 Gäste weniger

Ein happiger Aufschlag. Stefan Mathis, Leiter des Hochdorfer Bauamts, hofft dennoch auf Verständnis. Man habe im Rahmen des Schutzkonzepts eine tägliche maximale Anzahl Gäste von 1'000 Personen. An vergangenen Spitzentagen seien es bis zu 2'500 Personen gewesen. Um diese Limitierung umzusetzen, habe man beschlossen dieses Jahr auf Saisonkarten zu verzichten. «Wenn die Tausender-Grenze erreicht ist und wir Saisonkartenbesitzer wegweisen müssen, die für ihren Eintritt bereits bezahlt haben, dann kehren diese Gäste nicht mehr bei uns ein», erklärt Stefan Mathis.

Man kompensiere mit dieser Massnahme also nicht den Umsatzwegfall dank weniger Gästen, sondern schaffe Fairness für alle Badegäste. «So haben wir nicht 500 Saisonkartenbesitzer und 500 Tagesgäste in der Badi, sondern schaffen für alle Gäste die gleichen Voraussetzungen», sagt Stefan Mathis.

Andere Menschen leiden noch mehr 

Peter Isenegger, der Pächter des Badi-Restaurants Cloud 1, hat Verständnis, wenn sich bisherige Saisonkartenbesitzer über die neue Regel ärgern. «Für eine vierköpfige Familie kann ein Badibesuch natürlich ins Geld gehen». Dieses Jahr sei aber einfach ein spezielles Jahr gewesen und man sei froh, dass man überhaupt wieder öffnen dürfe.

Auch Sven Kost zeigt Verständnis. «Andere Personen leiden noch viel mehr unter den Folgen des Lockdowns, etwa weil sie ihre Stelle verloren haben. Das sind wichtigere Themen als Saisonkarten», so der Hochdorfer. Für ihn sei das Seebad ein Ort zum Kraft tanken, den man auch ausserhalb der Saison nutzen darf. «Ein toller Ort, den man auch mit 12er Abo geniessen kann», sagt Sven Kost.

veröffentlicht: 12. Juni 2020 19:35
aktualisiert: 12. Juni 2020 19:54
Quelle: PilatusToday

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