Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
Eine unbekannte Täterschaft hat am Freitagmorgen in Schötz einen Bancomaten gesprengt und daraus Geld entwendet. Danach haben sie sich mit einem weissen Auto aus dem Staub gemacht.
«Es ist ein Phänomen, welches gesamtschweizerisch auftritt», sagt der Kommunikationschef der Luzerner Polizei, Christian Bertschi zur neusten Bancomat-Sprengung im Kanton Luzern. Zwölf Mal wurde laut einer Zählung der Nachrichtenagentur SDA in diesem Jahr bereits ein Bancomat gesprengt, zwei Mal davon in der Zentralschweiz, in Buchrain und Schötz. «Ob es eine Verbindung der Fälle im Kanton Luzern gibt, können wir im Moment nicht sagen. Dies wird aber sicher ein Thema bei den Ermittlungen sein», sagt Kommunikationschef der Luzerner Polizei, Christian Bertschi.
Naher Autobahnanschluss ist von Vorteil
Federführend sei bei den Ermittlungen die Bundesanwaltschaft sowie das Bundesamt für Polizei fedpol, so Bertschi. «Sie übernehmen die Koordination der Fälle und vergleichen sie, überprüfen die Zusammenhänge und klären ab, ob aus den Ermittlungen etwas für die Prävention abgeleitet werden kann, gerade in Zusammenarbeit mit den Banken und den Bancomat-Betreibern.»
Zwischen der aargauischen und zentralschweizerischen Grenze stelle man zudem eine Wellenbewegung fest. Auch im Kanton Aargau gab es mehrere Bancomaten-Sprengungen, erst kürzlich in Spreitenbach oder im August in Büttikon. «Dies kann ein Hinweis sein, dass ein Zusammenhang besteht.» Bei den Ermittlungen werde dies sauber abgeklärt. Warum aber gerade in Schötz ein Bancomat gesprengt wurde, sei nun eine Frage, die die Luzerner Polizei klären muss. «Im Fall Schötz ist der nahe Autobahnanschluss sicher ein Vorteil bei der Flucht», betont der Kommunikationschef.
Zwei Mal Bancomat der Raiffeisen betroffen
In Schötz wie auch in Buchrain war ein Bancomat der Raiffeisen Bank betroffen. Wie Bertschi erklärt, habe man keinen direkten Kontakt zu den Banken, die Kommunikation laufe über fedpol und die Bundesanwaltschaft. Auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 teilt Raiffeisen mit, dass man über das dichteste Bancomaten-Netz der Schweiz verfüge, «was die Wahrscheinlichkeit für physische Manipulationen an unseren Geräten potenziell» erhöhe. Zu konkret getroffenen Schutzmassnahmen gebe man aus sicherheitstechnischen Gründen keine Auskunft. «Generell kann gesagt werden, dass das Sicherheitsteam von Raiffeisen Schweiz die aktuelle Sicherheitslage detailliert analysiert und daraus allfällige Massnahmen ableitet.» Hierzu sei man auch im Kontakt mit der Polizei und den Bancomat-Lieferanten. Ausserdem betont Raiffeisen, dass die Sicherheitsstandards branchenüblich und auf dem aktuellsten Stand seien.
Schweizweit zwölf Bancomat-Sprengungen in neun Monaten: Zur Frage, weshalb solche Bancomat-Sprengungen sich häufen, sagt Bertschi: «Wenn man sieht, wie häufig solche Sprengungen vorkommen, muss man davon ausgehen, dass es für die Täterschaft lukrativ ist. Vor allem, wenn man bedenkt, welches Risiko sie dabei auch eingehen, da sie mit Sprengstoff hantieren.»