Biken am Pilatus: Stadt Kriens will lenken statt verbieten
Mit dem Projekt «Raumanalyse Mountainbiken Pilatushang» der Stadt Kriens sollen die Grundlagen geschaffen werden, um zu entscheiden, in welchem Ausmass der Mountainbike-Sport zukünftig noch möglich sein soll. Um dieses Projekt zu realisieren, arbeitet Kriens mit den drei Gemeinden Schwarzenberg, Horw und Malters zusammen. Die Leitung wurde dem regionalen Entwicklungsträger «LuzernPlus» übergeben, welcher für die Koordinierung von gemeindeübergreifenden Angelegenheiten zuständig ist.
Schutz sensibler Landschaftsräume
Bereits vor 20 Jahren wurde die «Schutzverordnung Krienser Hochwald» in Kraft gesetzt. In dieser wurde grob festgelegt, wie der Hochwald genutzt werden darf. Zudem schützt die Verordnung besonders sensible Bereiche, wie etwa die Hochmoore und die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. Dadurch ist das Befahren des Krienser Hochwaldes nur auf ausgewählten und ausgeschilderten Wegen erlaubt. Folgende Bikerouten bestehen aktuell auf und am Pilatus:
Bikerouten am Pilatus.
Durch die zunehmende Popularität des Bike-Sports entstanden jedoch diverse illegale Trails, die immer wieder zu Nutzungskonflikten führen.
Lenkungsmassnahmen
Bei der Schutzverordnung wurde allerdings nicht mit solch vielen Bikern gerechnet, wie heute am Pilatus unterwegs sind. Mithilfe des Projekts «Raumanalyse Mountainbiken Pilatushang» soll dieses Problem jedoch gelöst werden. Zusammen wollen die beteiligten Projektpartner eine gemeinsame Grundhaltung zum Thema entwickeln und allfällige Lenkungsmassnahmen festlegen. Von zusätzlichen Verboten oder neuen Wegführungen ist aber noch nicht die Rede. Diese Themen sollen erst in einer zweiten Phase des Projekts behandelt werden.
Seit 2019 gelten von der Stadt Kriens aus Bike-Regeln und Sicherheitsmassnahmen, welche von den Bikern eingehalten werden sollen – für die eigene Sicherheit und die nachhaltige Nutzung des Krienser Hochwaldes.
Partizipativer Prozess
Bei der Erarbeitung der Raumanalyse sollen auch involvierte und betroffene Parteien teilnehmen. So sind in dem partizipativen Prozess zum Beispiel auch Waldorganisationen, lokale Biker-Szenen und Naturschützer beteiligt. Anfangs 2023 ist daher ein Workshop geplant, bei dem alle Parteien gemeinsam am Tisch sitzen und ihre Anliegen und Nutzungsbedürfnisse einbringen können. Der Abschluss des Projekts ist im Jahr 2023 geplant.