Stadt Luzern

Borgula über Parkgebühren: «Wir sind teuer, aber nicht zu teuer»

· Online seit 09.07.2022, 07:18 Uhr
Parkieren in der Stadt Luzern ist eine teure Angelegenheit. Dies zeigt eine Untersuchung des Preisüberwachers. Der Stadtluzerner Mobilitätsdirektor Adrian Borgula relativiert jedoch. Parkieren sei im Vergleich zur Nutzung von anderen öffentlichen Dingen eher günstig.
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Fast nirgends ist Parkieren so teuer wie in der Stadt Luzern. Zu diesem Schluss kam der Preisüberwacher in einer gross angelegten Untersuchung. Er hat die Parkgebühren von 49 Schweizer Städten miteinander verglichen.

Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen

PilatusToday und Tele 1 haben Adrian Borgula, Mobilitätsdirektor der Stadt Luzern, mit den Untersuchungsergebnissen konfrontiert. Darauf angesprochen sagt er, man dürfe nicht nur die absoluten Parkgebühren der Städte vergleichen, sondern müsse auch andere Faktoren miteinbeziehen. «Ein Vergleich mit den Gebühren für andere Nutzungen auf öffentlichem Grund oder mit den Marktpreisen von privaten Parkhäusern wäre angebracht», so Borgula.

«Für die private Nutzung des öffentlichen Raums, der allen gehört, fallen immer Gebühren an», sagt Borgula. Es sei nicht so, dass Parkplätze zur normalen Strassennutzung dazugehören würden. «Wie andere Nutzungen, beispielsweise die Boulevard-Gastronomie oder Baustelleninstallationen, hat deshalb auch Parkieren seinen Preis», erklärt der Mobilitätsdirektor. Würde man diese Preise miteinander vergleichen, zeige sich: «Parkieren ist sogar eher günstig.»

Hohe Parkgebühren führen nur begrenzt zu weniger Verkehr

Vor einem knappen Jahr hat das Luzerner Stadtparlament die Höhe der Parkgebühren im Zuge der Umsetzung des Konzepts Autoparkierung neu festgelegt. Im Stadtzentrum wurde der Tarif von 2,50 Franken auf 3 Franken pro Stunde angehoben. Dies wurde auch beim darauffolgenden Referendum nicht in Frage gestellt. «So kurz nach einem Parlamentsbeschluss sehe ich keinen Handlungsbedarf», sagt Adrian Borgula und fügt an: «Wir sind teuer, aber nicht zu teuer.»

Dass hohe Parkgebühren in der Stadt Luzern zu weniger Verkehrsaufkommen führen, sei nur begrenzt richtig. «In erster Linie können wir den Verkehr durch die Anzahl der Parkplätze steuern», sagt Borgula. Der Preis spiele dabei keine zentrale Rolle: «Dieser hat eher eine Lenkungsfunktion.»

Höhere Parkgebühren im Zentrum sollen dazu führen, dass Autofahrerinnen und Autofahrer für längeres Parkieren eher die Parkhäuser nutzen oder ihr Fahrzeug etwas ausserhalb des Stadtkerns stehen lassen. «Der Auto-Verkehr in Luzern soll abnehmen», sagt Borgula.

Erreichen will man dieses Ziel jedoch nicht durch hohe Preise, sondern mit der Förderung des umweltfreundlichen und flächeneffizienten ÖV, Fuss- und Veloverkehrs und einem reduzierten Parkplatz-Angebot. «Dies ist so auch in der Klimastrategie definiert.»

(red.)

veröffentlicht: 9. Juli 2022 07:18
aktualisiert: 9. Juli 2022 07:18
Quelle: PilatusToday

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