Polizeibericht

Cyber-Betrüger halten Luzerner Polizei auf Trab

25.03.2020, 11:33 Uhr
· Online seit 25.03.2020, 11:22 Uhr
Im Kanton Luzern gab es 2019 gesamthaft weniger Straftaten als im Jahr zuvor. Allerdings haben die Zahlen im Bereich Betrug stark zugenommen.
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Während 2019 insgesamt weniger Straftaten verzeichnet wurden sind die Zahlen anderswo stark angestiegen. 806 Betrugsfälle wurden 2019 registriert; das sind 61 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Dies zeigt der aktuelle Jahresbericht der Luzerner Polizei.

Phänomen Cybercrime

Cyberkriminalität war für die Kriminalpolizei laut Medienmitteilung eine der grossen Herausforderungen des letzten Jahres. «Die steigenden Fallzahlen bei den Betrügen sind zu einem grossen Teil auf das Phänomen Cybercrime zurückzuführen», schreibt die Polizei. Dabei seien nicht nur grössere Unternehmen von Hackerangriffen betroffen, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger, die durch betrügerische Internetmaschen geprellt würden. Christian Bertschi, Chef Kommunikation der Luzerner Polizei: «Dass mehr Fälle gemeldet und erfasst wurden hat wohl auch mit der Sensibilisierung der Bevölkerung zu tun.»

Rückgang bei den Einbrüchen

Bei den Einbruchdiebstählen ging die Zahl hingegen zurück: Wurden im Vorjahr  1279 Einbrüche vermeldet, waren es 2019 noch 1016.  «Worauf das zurückzuführen ist, ist schwer zu sagen», sagt Christian Bertschi, Chef Kommunikation der Luzerner Polizei. «Es hat aber sicher auch mit der Präsenz der Polizei zu tun.» Auch Präventionskampagnen scheinen angeschlagen zu haben. Auch bei den Fahrzeugdiebstählen war ein Rückgang von 12 Prozent zu verzeichnen.

Weniger Verkehrstote

2019 waren weniger Verkehrstote zu beklagen: 10 Menschen starben bei Verkehrsunfällen; im Jahr davor waren es noch 13 gewesen. Insgesamt musste die Polizei zu 2138 Unfällen ausrücken. Die häufigste Ursache für Unfälle 2019 war laut Polizei Fehlverhalten (Vortritt, Unaufmerksamkeit, Ablenkung und Geschwindigkeit) und an zweiter Stelle der Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln sowie Fahren totz Übermüdung oder bei einem Schwächezustand. Pius Ludin, Chef der Sicherheits- und Verkehspolizei: «Verantwortlich für die Unfälle ist meistens der Mensch.»

Gesetz wird neue Fälle ans Licht bringen

Weil bis anhin die gesetzlichen Grundlagen für Kontrollen im Sexmilieu fehlten, wurden im Bereich Menschenhandel 2019 keine Fälle verzeichnet. Mit dem revidierten Gewerbepolizeigesetz, das auf den 1. Januar 2020 in Kraft trat, hat die Kriminalpolizei nun wieder entsprechenden Handlungsspielraum. Es werden also künftig solche Fälle verzeichnet werden.

Hier ein paar weitere Zahlen aus dem Geschäftsbericht 2019:

  • 88'637 Notrufe hat die Polizei 2019 entgegengenommen.
  • Es wurde im Schnitt alle 20 Minuten ein Einsatz ausgelöst.
  • Die Uniformpolizei leistete über 83'000 Stunden an so genannter «präventiver Präsenz».
  • Rund 400 Mal rückte die Polizei wegen häuslicher Gewalt oder Familienstreitigkeiten aus.
  • Die Verkehrspolizei stand bei 2138 Unfällen auf Luzerner Strassen im Einsatz.
  • 27'000 Schülerinnen und Schüler unterrichtete der Präventionsdienst im Bereich Verkehr.

Hier gehts zum umfassenden Polizeibericht.

(gea)

veröffentlicht: 25. März 2020 11:22
aktualisiert: 25. März 2020 11:33
Quelle: Luzerner Polizei

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