Urteil begründet

Darum muss der Todesfahrer von Ibach acht Jahre ins Gefängnis

· Online seit 03.03.2021, 06:28 Uhr
Das Luzerner Kantonsgericht bestätigt den Schuldspruch des Kriminalgerichts, verkürzt aber die Freiheitsstrafe des 27-jährigen Mannes von neun auf acht Jahre. Der Beschuldigte hatte 2017 sein Auto absichtlich in eine Gruppe von drei Polen gesteuert und dabei einen Mann getötet.
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Der heute 27-jährige Mann hatte im August 2017 beim Luzerner Strassenstrich sein Auto mit 60 bis 80 Stundenkilometer in drei Polen gelenkt und einen von ihnen getötet. Der Tat mit dem Auto ging ein Streit zwischen dem Beschuldigten und den drei Männern voraus (PilatusToday berichtete).

Das Risiko eines Todeseintritts wurde in Kauf genommen

Nun liegt das begründete Urteil des Luzerner Kantonsgerichts vor. Das Gericht bestätigt darin den Schuldspruch der Vorinstanz. Es reduziert jedoch die Freiheitsstrafe von neun auf acht Jahre. Das Kriminalgericht sprach den Beschuldigten im Februar 2020 der eventualvorsätzlichen Tötung und der mehrfachen versuchten eventualvorsätzlichen Tötung schuldig (PilatusToday berichtete). Auch für das Kantonsgericht steht fest, dass «der Beschuldigte aufgrund seiner Fahrweise und der unkontrollierbaren Umstände die Kollision mit allen drei Personen gewollt oder bewusst in Kauf genommen hat».

So habe er das Fahrzeug «wissentlich und mit grosser Geschwindigkeit von hinten auf die Personengruppe» gesteuert. «Die Grösse des Risikos eines Todeseintritts aller drei Personen war dem Beschuldigten somit bewusst und wurde von ihm in Kauf genommen.»

Das Kantonsgericht reduziert nun die Gefängnisstrafe auf acht Jahre. Die versuchte eventualvorsätzliche Tötung des zweiten Mitglieds der Gruppe hatte aufgrund der konkreten Umstände zu einer Straferhöhung um ein Jahr und sechs Monate geführt. Das Kriminalgericht dagegen hatte dafür eine Straferhöhung von zwei Jahren und sechs Monaten ausgesprochen.

Das Urteil ist noch nichts rechtskräftig.

veröffentlicht: 3. März 2021 06:28
aktualisiert: 3. März 2021 06:28
Quelle: PilatusToday

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