Nach Trockenperiode

Der Regen lässt Landwirte aufatmen – für den Moment

· Online seit 20.08.2022, 07:40 Uhr
Nach einer langen Trockenperiode standen in den letzten Tagen wieder Niederschläge in der Zentralschweiz auf dem Programm. Vor allem für Landwirte ist der Regen ein Segen. Doch das ist nur ein Tropfen auf dem heissen Stein.
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Er dürfte für viele Landwirte eine Erlösung gewesen sein: der Regen. Nach einer langen Trockenperiode gab es Donnerstag wieder Niederschlag. Dies sei auch «bitter nötig» gewesen, sagt Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband LBV. Die Wasserknappheit hätte nebst dem Pflanzenbau auch den Alpsommer erschwert, sagt Felder. «Hitze und Trockenheit waren für Tiere, Pflanzen und die Betriebsleiterfamilien eine Herausforderung.»

Trockenheit führt zu Wachstums-Stillstand

Nicht nur der Sommer, sondern auch der Frühling war sehr trocken. Gemäss Raphael Felder vom Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband LBV wäre dieser für die Saat zwar optimal gewesen, allerdings hätte die Trockenheit die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigt. «Die fehlenden Niederschläge der vergangenen Monate erlaubten eine Getreideernte unter guten Bedingungen. Durch die Trockenheit wuchs das Getreide kaum und dies führt zu Ertragsverlust.» Besonders der Mais benötige viel Wasser für den Wachstum und der Kolbenbildung.

Durch den aktuellen Regen würde sich die Situation entspannen und jene Pflanzen, welche noch nicht verdorrt sind, würden sich kurzfristig erholen. Ausserdem meint Felder: «Der sanfte Regen in den letzten Tagen konnte den trockenen Boden aufweichen, sodass dieser nun aufnahmefähig ist – das macht Hoffnung.»

«Regen kann Verluste reduzieren, aber nicht kompensieren»

Allerdings würde dies die aktuelle Wasserknappheit nicht entschärfen. «Für eine Entspannung ist regelmässiger Regen nötig», so Raphael Felder vom LBV. Diesen Regen brauche es in Mengen, die der Boden aufnehmen könne.

Denn der Regen könne die Verluste der noch nicht geernteten Kulturen reduzieren, aber nicht mehr kompensieren. Auch in den nächsten Tagen macht das Wetter keine grosse Hoffnung. Gemäss Meteonews ist es in der Zentralschweiz ab Sonntag bis Mitte kommender Woche recht sonnig und meist trocken, ab der Wochenmitte liegen dabei wieder hochsommerliche Temperaturen um 30 Grad drin.

Weiterhin erheblich bis grosse Waldbrandgefahr in der Zentralschweiz

Trotz den Niederschlägen in den vergangenen Tagen herrscht in der Zentralschweiz  nach wie vor Waldbrandgefahr: In den Kantonen Nidwalden, Obwalden, Uri und Zug ist die Gefahr auf Stufe 3, also erhebliche Gefahr. In diesen Kantonen sollte man ein Grillfeuer nur in bestehenden Feuerstellen machen. In den Kantonen Luzern und Schwyz ist die Waldbrandgefahr auf Stufe 4, also grosse Gefahr. Dabei sollte man ein Grillfeuer nur in fest installierten Feuerstellen machen, die einen betonierten Boden haben. Bei Wind sollte man ganz darauf verzichten.

(mja)

veröffentlicht: 20. August 2022 07:40
aktualisiert: 20. August 2022 07:40
Quelle: PilatusToday

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