Wetter Zentralschweiz

Der Schnee kommt zurück, allerdings nur in den Bergen

09.01.2023, 16:48 Uhr
· Online seit 09.01.2023, 16:46 Uhr
Seit dem Jahreswechsel haben wir es im Pilatusland mit frühlingshaften Temperaturen zu tun. Die Skigebiete kämpfen mit den Grünflächen auf den Pisten. Jetzt dürfte der Schnee aber wieder zurückkommen, zumindest in der Höhe.

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

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Skigebiete können aufatmen: In der Nacht auf Montag brachte eine Kaltfront Schnee bis auf 1000 Meter runter. Zwar hat es inzwischen aufgehört zu schneien, die Pause hält aber nur kurz an, erklärt Klaus Marquardt von Meteonews. Die Schneefallgrenze würde wieder auf 600-700 Meter sinken und neue Niederschläge bereithalten.

Ende Dezember standen bereits viele Skiegebiete ohne Schnee da:

Doch zwischen den Niederschlagsphasen gebe es auch immer wieder mildere Abschnitte. Klaus Marquardt vermutet jedoch, dass oberhalb von 1500 Metern auch in den milderen Phasen der Schnee überleben wird. «Wenn es richtig <giftige> Schauer gibt, kann es in engeren Tälern sogar bis auf 500 Meter runterschneien.» Allerdings würde sich der Schnee in ganz tiefen Gebieten nicht ansammeln.

Tiefer, aber kurzer Schneefall

In der Nacht auf Dienstag sollte in den Berggebieten nochmals 10-30 cm Schnee fallen, der sich gut verteilen wird. Dann werde es auch auf 700-800 Metern nach Winter aussehen. Allerdings hält dies nicht lange an, da in der Nacht auf Mittwoch eine Warmfront die Zentralschweiz erreicht.

Diese sorgt dafür, dass die Schneefallgrenze auf 1800 Meter ansteigt. Heisst also nicht, dass der Winter wieder voll zurückkommt und bleibt. Im Gegenteil: «Es wird eine sehr wechselhafte und windige Woche», so Marquardt. Ob nächste Woche wieder Schnee in urbaneren Gebieten fallen würde, könne man noch nicht sagen. Das Wetter bleibe aber weiterhin dynamisch.

Die Temperaturen sind seit Jahresbeginn über dem Durchschnitt. Konkret sind wir laut Meteonews schweizweit sechs Grad über der Norm. «Das ist sehr viel», meint Klaus Marquardt. Und es sei davon auszugehen, dass wir auch Mitte Januar noch zu hohe Temperaturen haben werden. Es bleibe weiterhin spannend, was die zweite Monatshälfte mit sich bringen wird.

Lawinengefahr «mässig» bis «erheblich»

Durch den Schneefall in den höheren Lagen steigt auch die Lawinengefahr. Gemäss dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF sind in hohen Lagen die tieferen Schichten der Schneedecke oft kantig aufgebaut und locker. So etwa an West-, Nord- und Osthängen oberhalb von 2200 bis 2400 Meter und an Südhängen oberhalb von rund 2700 Meter.

Hier könnten Lawinen auch innerhalb vom schwachen Altschnee anbrechen und die gesamte Schneedecke mitreissen. Das SLF stuft deswegen alle Gebiete in der Zentralschweiz, die sich auf über 1800 Meter befinden, auf Stufe 2 «mässig» ein. Jene Gebiete in der Zentralschweiz, die höher als 2200 Meter liegen, werden als «erheblich» Stufe 3 eingestuft. Das aktuellste Lawinenbulletin findest du auf der Seite von SLF. Die Lawinengefahr dürfte allgemein weiter ansteigen.

veröffentlicht: 9. Januar 2023 16:46
aktualisiert: 9. Januar 2023 16:48
Quelle: PilatusToday

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