Vandalismus verhindern

Deshalb überwachen Kanti Alpenquai und Willisau ihre Innenräume

· Online seit 26.10.2022, 16:10 Uhr
Die Kanti Sursee prüft derzeit, im Innenbereich Videokameras zu installieren, um Vandalismus zu verhindern. Ob das nützt? Zwei Kantonsschulen klären auf.
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Mit Bubenstreichen habe das nichts mehr zu tun, sagte Ulrich Salm, Rektor der Kantonsschule Sursee. Dort haben Unbekannte Toiletten verwüstet, elektronische Geräte manipuliert und Fluchtwege mit Fahrradschlössern blockiert. Nun prüft die Schulleitung, Überwachungskameras in den Gängen und im Aussenbereich zu installieren, wie die «Luzerner Zeitung» publik gemacht hat.

Kameras im Aussenbereich sind an Luzerner Schulen keine Seltenheit mehr. Den Innenbereich jedoch überwachen bisher nur die Kanti Willisau und die Kanti Alpenquai in der Stadt Luzern. Diese machen unterschiedliche Erfahrungen damit.

23 Kameras im Alpenquai im Einsatz

Das Alpenquai setze seit über zehn Jahren auf Videoüberwachung, sagt Rektor Hans Hirschi. Mittlerweile verfügt die grösste Luzerner Kantonsschule über 23 Kameras. Neben verschiedenen Eingängen werden unter anderem der Velokeller, die Bibliothek, Getränkeautomaten in der Mensa und Turnhallen sowie die Korridore von Garderoben in Turnhallen überwacht. Hirschi:

Zur Täterschaft würden häufig externe Personen zählen, die zum Teil ausserhalb der Unterrichtszeiten ins Gebäude einbrechen. In den vergangenen Jahren sei es immer wieder vorgekommen, dass Getränkeautomaten aufgebrochen, Velos beschädigt und geklaut oder Sachbeschädigungen verursacht worden seien.

Die aufgezeichneten Bilder müsse der dafür zuständige Mitarbeiter etwa zwei bis drei Mal pro Jahr konsultieren. Hirschi: «Die Bilder helfen uns oder der Polizei bei der Überführung der Täterschaft.»

Er zieht denn auch ein positives Zwischenfazit über die Videoüberwachung. Der Einsatz habe sich bewährt. Ein Beispiel: «Als der Velokeller noch nicht überwacht wurde, war er praktisch leer, weil man sich vor Diebstählen oder Sachbeschädigungen fürchtete. Seit der Videoüberwachung wird der Velokeller rege genutzt.»

Willisau: Lieber persönlicher Kontakt als Kameras

Für den Einsatz der Videoüberwachung hat die Kanti Alpenquai ein Reglement erarbeitet, das vom kantonalen Datenschützer abgesegnet worden ist. Gleiches gilt für die Kanti Willisau. Dort sind seit 2011 vier Kameras installiert, zwei im Lichthof und je eine in der Bibliothek und im Aussenbereich, wie Rektor Martin Bisig sagt.

Im Innenbereich stünden die Garderoben im Fokus, wo es auch schon zu Sachbeschädigungen und Diebstählen gekommen sei. Durch ihre gute Sichtbarkeit und Hinweisschilder hätten die Kameras eine präventive Wirkung. Glücklicherweise müsse man die Bilder nur «wenige Male pro Jahr» anschauen, so Bisig.

Zuständig sei der Hauswart, der eine Konsultation immer mit der Schulleitung abspreche. Die Bilder würden nach fünf Tagen automatisch gelöscht. Bisig betont:

Das scheint zu fruchten, da es wenige Zwischenfälle mit Schülerinnen und Schülern gebe. Den direkten Kontakt würden die Hauswarte auch mit Auswärtigen suchen, die sich nach Schulschluss auf dem Areal aufhalten würden. Bisig: «Damit machen wir gute Erfahrungen.»

(Niels Jost)

veröffentlicht: 26. Oktober 2022 16:10
aktualisiert: 26. Oktober 2022 16:10
Quelle: Luzerner Zeitung

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