Kanton Luzern

Die Bevölkerung soll Energie sparen – und was machen Kanton und Gemeinden?

07.09.2022, 07:52 Uhr
· Online seit 07.09.2022, 07:51 Uhr
Mit Sparappellen richtet sich die öffentliche Hand an die Bevölkerung. Doch mit dem Umsetzen von eigenen Massnahmen tun sich Städte und Gemeinden im Kanton Luzern schwer.
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Duschen statt Baden, LED-Lampen einsetzen, nicht verwendete Geräte ganz ausschalten und die Wohnung nicht zu stark heizen: Im Hinblick auf einen möglichen Energiemangel im Winter halten sich die Behörden nicht zurück mit guten Tipps für die Bevölkerung, wie sie Strom sparen kann, schreibt die «Luzerner Zeitng». Der Bund hat dazu eine entsprechende Sensibilisierungskampagne gestartet, die von Kantonen und Städten unterstützt wird. «Licht brennen lassen: Energie verschwendet», lautet eine Botschaft des Bundes. «Jetzt Energie sparen, damit die Mangellage nicht eintritt», schreibt der Kanton auf seiner Website.

Mit einer Einwohnerzahl von über 8 Millionen kann die Bevölkerung sicher einen beträchtlichen Beitrag zum Energiesparen leisten. Doch was unternehmen der Kanton Luzern und seine Gemeinden selber, um eine Mangellage abzuwenden? Unsere Zeitung hat beim Kanton, bei den Städten Luzern, Kriens und Sursee sowie bei den Gemeinden Horw und Emmen nachgefragt.

Verschiedene Departemente sind betroffen

Nur schon die zuständige Person ausfindig zu machen, ist schwierig. Diverse Verwaltungseinheiten sind involviert. Noch schwieriger ist es, konkrete Antworten zu bekommen. Die Gemeinde Emmen lässt die Anfrage vom Montagmittag bis am Dienstagabend unbeantwortet. Von Kriens ist zu erfahren, dass die Abteilung Immobiliendienste konkrete Massnahmen ausarbeitet, allenfalls unter Beizug der Energiefachstelle.

In Horw schreibt Bauvorsteher Thomas Zemp, dass bei der Wasserversorgung und den Abwasserpumpwerken keine Massnahmen geplant seien. Für Massnahmen an den gemeindeeignen Liegenschaften sei Astrid David Müller, Vorsteherin des Immobilien- und Sicherheitsdepartements, zuständig. In Sursee befasst sich aktuell der Stadtrat mit dem Thema. Vom Kanton ist zu erfahren, dass er der Energiespar-Alliance beitritt. Zudem erarbeitet er Massnahmen, um in der kantonalen Verwaltung und in den kantonalen Schulen Energie zu sparen.

Stadt Luzern: Krisenstäbe analysieren die Situation

Ausführlicher äussert sich einzig die Kommunikationsabteilung der Stadt Luzern. «Im Moment sind noch keine Massnahmen beschlossen», heisst es. Die Krisenstäbe der Stadt seien daran, die Situation anhand der Informationen des Bundes und des Kantons zu analysieren und je nach erwarteter Szenarien Massnahmen zu erarbeiten. «Der Stadtrat wird sich zu gegebener Zeit mit den Erkenntnissen auseinandersetzen und je nach Einschätzung entsprechende Massnahmen auslösen.» Das scheint im Widerspruch zu stehen zum Aufruf von Bund und Kanton, schon jetzt Energie zu sparen, damit es gar nicht erst zu einem Engpass kommt.

Dabei wären mögliche Massnahmen bereits benannt. Am 30. August veröffentlichte der Schweizerische Städteverband eine ausführliche Liste, wie die Städte ihren Energieverbrauch reduzieren können. Die Vorschläge reichen von einer Reduktion der Zimmertemperatur in Schulen oder Verwaltungsgebäuden um 2 Grad, über das Abschalten des Warmwassers in Verwaltungsgebäuden bis zum Abschalten eines Teils der öffentlichen Beleuchtung in der Nacht.

Bern, Basel und Zug haben bereits Entscheide gefällt

Mehrere Städte reagierten übrigens bereits auf die Empfehlung des Städteverbands. Bern will alle vorgeschlagenen Massnahmen umsetzen, die Städte Zug und Basel erklärten, dass sie die Temperatur in Verwaltungsgebäuden und teilweise auch an Schulen reduzieren. Auch ein Verzicht auf die Weihnachtsbeleuchtung an städtischen Liegenschaften ist in Zug ein Thema. Diesbezüglich ist auch in Luzern ein Entscheid gefallen: Die Weihnachtsbeleuchtung wird weniger lang eingeschaltet sein, wie unsere Zeitung kürzlich publik machte. Das hat der Verein Weihnachtsbeleuchtung Luzern beschlossen, in dem auch Vertreter der Stadt sitzen.

veröffentlicht: 7. September 2022 07:51
aktualisiert: 7. September 2022 07:52
Quelle: Luzerner Zeitung

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