«Diese Argumente sind hanebüchen» – Feministinnen sind wütend
Das Luzerner Frauen*streik-Komitee ist überhaupt nicht erfreut, was die Einstellung des Luzerner Regierungsrats, der Kantonsregierung, gegenüber der Abgabe von kostenlosen Binden und Tampons an öffentlichen Einrichtungen angeht. «Die Argumente sind hanebüchen», sagt das Komitee auf Anfrage von PilatusToday und Tele1.
Ein kurzer Rückblick: Als Antwort auf das Postulat von Hasan Candan hiess es seitens des Regierungsrats, dass die Verfügbarkeit von Menstruationsprodukten für Frauen und Mädchen zwar sehr wichtig sei und diese Güter für alle rasch und kostengünstig verfügbar sein sollen, aber dass sie das Postulat ablehnten.
Die Begründung: Es würden etwa neue Ungleichheiten geschaffen zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen, es sei ein Eingriff in die freie Marktwirtschaft und der Aufwand sei «recht gross», die Verfügbarkeit der Hygieneprodukte sicherzustellen.
«Als würden private Einrichtungen nicht nachziehen, wenn es zur Normalität werden würde, dass Tampons und Binden frei verfügbar wären», heisst es vom Komitee. Ausserdem sei dies bereits in vielen Restaurants, Friseur-Geschäften oder Läden der Fall.
Auch dass der Regierungsrat den Aufwand als recht gross beurteilt, verstehen sie nicht. «Also neben WC-Papier, Hygienesäckli, Seife und Handtücher auch Tampons im Hauswartsräumchen und in den Toiletten bereitzustellen ist offenbar unzumutbar.» Dabei würden diese nicht so oft bezogen wie der Rest.
Das Argument des Eingriffs in die freie Marktwirtschaft betrachten sie gar als «lächerlich». «Dementsprechend sollten wir auch das WC-Papier-Bereitstellen weglassen. Und wie wäre es, wenn wir das Trinkwasser aus dem Hahnen abschalten? Nestlé wäre begeistert. Und die Wirtschaft floriert.»
Das Postulat wird nächstens im Luzerner Kantonsparlament diskutiert.