Doppelstock-Züge und mehr Busverbindungen: Kanton Luzern will besseres Angebot
Der letzte ÖV-Bericht erstreckte sich über die Jahre 2018 bis 2021. Die damals gesetzten Ziele seien nur teilweise erreicht worden, bilanzierte die Luzerner Regierung. Das Ziel, in der Agglomeration Luzern den Anteil des ÖV gegenüber dem Autoverkehr zu vergrössern, sei deutlich verfehlt worden, dies unabhängig von den kurz- und mittelfristigen Folgen der Corona-Pandemie.
Bei der Bahn sieht die Regierung bis etwa 2040 kaum Möglichkeiten eines Ausbaus. Bis der unterirdische Durchgangsbahnhof in Betrieb gehe, sei das Bahnsystem weitgehend ausgereizt, teilte sie mit. Mit dem Einsatz von Doppelstockzügen und allenfalls einigen wenigen zusätzlichen Zügen könnten die letzten noch vorhandenen Spielräume genutzt werden.
Doppelstöcker im Einsatz
So sollen neu die Regioexpresszüge zwischen Luzern und Olten über Doppelstockwagen verfügen. Mehr Flexibilität sieht die Regierung beim Ausbau des Busangebots. Allerdings fahren viele Busse mit Verspätungen, so dass Anschlüsse verpasst werden. Als Lösung sieht der ÖV-Bericht eine «konsequente Busbevorzugung», aber auch die Schaffung von Umsteigezentren, sogenannten Bushubs.
Gewisse Unsicherheiten bleiben
Der Bericht berücksichtigt nach Angaben der Regierung auch gesellschaftliche Aspekte wie die Digitalisierung oder die sogenannte Sharing Economy. Auch der Klimawandel sei Thema, so benenne der Bericht Massnahmen wie die Umstellung der Busse auf mit erneuerbaren Energien betriebene Antriebsformen.
Die Regierung bezeichnete die geplanten Massnahmen zugunsten des öffentlichen Verkehrs als ausgewogen und finanzierbar. Allerdings gebe es Unsicherheiten, etwa wegen den Energiepreisen. Es könne deswegen auch zu Verzögerungen kommen.
Der ÖV-Bericht geht nun in die parlamentarische Beratung. Das Kantonsparlament dürfte ihn Anfang 2023 behandeln.