Ebikon

Drohende Spitex-Schliessung: Anschlusslösung in Aussicht

04.01.2022, 21:25 Uhr
· Online seit 29.12.2021, 06:12 Uhr
Die Gemeinde Ebikon will der Spitex Rotsee die Betriebsbewilligung nicht erneut erteilen. Der Geschäftsführer reicht Beschwerde gegen diesen Entscheid ein und präsentiert eine Anschlusslösung, falls diese nicht rechtzeitig gutgeheissen wird.
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«Ungenügende» Weiterbildungsnachweise und «nicht ausreichend nachgewiesene» Qualifikationen von Mitarbeitenden. Es waren harte Gründe, welche die Gemeinde Ebikon gegenüber der Spitex Rotsee ins Feld führte: Die Gemeinde könne nicht sicherstellen, dass das Wohlergehen der betreuten und gepflegten Personen gewährleistet ist. Deshalb hat sie der Spitex Rotsee nicht erneut eine Betriebsbewilligung ausgestellt.

Geschäftsführer dieser privaten Spitex, Theepan Suntharalingam, beteuert allerdings, man habe alle Weiterbildungen absolviert und die entsprechenden Zertifikate den Behörden weitergeleitet, sagt Suntharalingam auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Wegen Corona seien aber nicht so viele Weiterbildungsangebote zur Verfügung gestanden wie in anderen Jahren.

Auflagen bereits seit Jahren nicht erfüllt?

Die Gemeinde wirft dem Geschäftsführer ausserdem vor, die Auflagen bereits seit drei Jahren nicht zu erfüllen. Suntharalingam streitet dies ab. Er hat beim Verwaltungsgericht Beschwerde eingereicht. Die Gemeinde äussert sich aufgrund des laufenden Verfahrens nicht zu diesem spezifischen Fall. In einem schriftlichen Statement lassen sie verlauten: «Die Spitex-Organisationen werden jeweils aufgefordert, die Auflagen während der Frist zu erfüllen – so auch im aktuellen Fall. (...) Aufgrund der nicht erfüllten Auflagen mussten wir handeln und die Bewilligung per Ende Jahr entziehen.»

Wie es für sie weiter geht, das weiss die Spitex erst im Januar. Doch Geschäftsführer Suntharalingam hat bereits eine Anschlusslösung gefunden: «Ich habe eine andere Spitex gefunden, die alle Klienten und alle Mitarbeitenden übernehmen.» Für die Klienten wolle man, dass vieles so bleibt wie bisher.

Kantonalverband unterstützt Entscheid

Um welche Spitex es sich handelt, die Klienten und Mitarbeitende übernimmt, darüber will Suntharalingam keine Auskunft geben. «Der neue Spitex-Betrieb will seinen Namen nur bekannt geben, falls er unsere Klienten tatsächlich übernimmt», sagt er gegenüber der Luzerner Zeitung. Ausserdem bleibe sowieso alles beim Alten, falls seine Beschwerde gutgeheissen würde.

Beim Luzerner Spitex-Kantonalverband erhält die Gemeinde Ebikon Rückendeckung für ihr Handeln: «Grundsätzlich begrüssen wir es, wenn die Bewilligungsbehörden die Spitex-Organisationen kontrollieren und bei mangelhafter Qualität einschreiten», sagt deren Präsident Jim Wolanin gegenüber der Luzerner Zeitung. Es sei «nicht mehr als konsequent, wenn dies im Extremfall nicht auch zu einem Entzug der Betriebsbewilligung» führe, denn die hohe Qualität sei das Markenzeichen der Spitex.

veröffentlicht: 29. Dezember 2021 06:12
aktualisiert: 4. Januar 2022 21:25
Quelle: PilatusToday

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