Zur Prostitution gezwungen

Ehemalige Luzerner Bordellbetreiberin soll 6,5 Jahre ins Gefängnis

06.12.2021, 16:14 Uhr
· Online seit 06.12.2021, 14:27 Uhr
Eine ehemalige Bordellbetreiberin soll Frauen zur Prostitution gezwungen und ausgebeutet haben. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat die Untersuchungen abgeschlossen und die Beschuldigte angeklagt. Ihr droht eine lange Haftstrafe.
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Der 54-Jährigen wird vorgeworfen, dass sie während knapp zwei Jahren von verschiedenen thailändischen Menschenhandelsorganisationen Sexarbeiterinnen übernommen hat. Die Frauen hatten keine Aufenthalts- oder Arbeitspapiere. Die Beschuldigte habe die Opfer in einem Bordell in der Stadt Luzern zur Prostitution gezwungen und finanziell ausgebeutet.

Frauen wollten ihre Familien in Thailand unterstützen

Die Frauen stammten aus ärmlichen Verhältnissen und arbeiteten aus finanzieller Not für die Beschuldigte. Sie wurden gemäss der Luzerner Staatsanwaltschaft mit falschen Versprechungen in die Schweiz gelockt und glaubten mit dem Lohn ihre Familie in der Heimat finanziell unterstützen zu können.

Hier angekommen hätten sie der Beschuldigten aber unter anderem die Reise- und Vermittlungskosten zurückbezahlen müssen. Zudem mussten die Opfer die Hälfte ihrer Einnahmen abgeben, heisst es in der Anklage. Demnach wurden die Frauen beim Sex mit den Kunden von der Bordellbetreiberin überwacht.

6,5 Jahre Gefängnis gefordert

Der Beschuldigten wird nun vorgeworfen, dass sie die Verletzlichkeit und die Zwangslage der Thailänderinnen ausnutzte, um selber Geld zu verdienen. Die Luzerner Staatsanwaltschaft fordert daher für die 54-Jährige eine Freiheitsstrafe von 6,5 Jahre und eine Geldstrafe wegen gewerbsmässigem Menschenhandel, mehrfacher Förderung der Prostitution und wegen Geldwäscherei.

Ein Termin für die Verhandlung ist noch nicht bekannt. Für die ehemalige Bordellbetreiberin gilt die Unschuldsvermutung.

(red.)

veröffentlicht: 6. Dezember 2021 14:27
aktualisiert: 6. Dezember 2021 16:14
Quelle: PilatusToday

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