Einelternfamilien tragen in Luzern erhöhtes Sozialhilferisiko
Absolut nahm die Zahl der Sozialhilfebeziehenden gegenüber dem Vorjahr um 168 auf 9969 Personen zu, wie Lustat Statistik Luzern am Donnerstag mitteilte. Trotz der Pandemie stieg die Anzahl der Sozialhilfebezügerinnen und Sozialhilfebzüger somit nur moderat.
Laut Lustat erhöht ein tiefes Bildungsniveau das Sozialhilferisiko beträchtlich. Die Sozialhilfequote von Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss betrug 2020 im Kanton Luzern überdurchschnittliche 4,5 Prozent. Die Quote bei Personen mit Sekundarstufe-II- beziehungsweise Tertiärabschluss lag deutlich tiefer bei 1,2 und 0,3 Prozent.
Das Armutsrisiko variiert laut Lustat aber nicht nur nach Ausbildungsniveau, sondern auch nach Haushaltstyp. 2020 bezogen 2,9 Prozent aller Luzerner Privathaushalte Sozialhilfe. Mit 21,1 Prozent um ein Vielfaches höher war dieser Wert bei Haushalten von Alleinerziehenden.
Sozialhilfe trotz Berufstätigkeit
Rund ein Viertel der unterstützten Alleinerziehenden mit einem jüngsten Kind im Alter bis zu 1 Jahr war erwerbstätig. Bei den Alleinerziehenden mit einem jüngsten Kind im Alter von 2 bis 3 Jahren lag dieser Anteil bereits bei über 40 Prozent.
Sind Alleinerziehende trotz Erwerbstätigkeit auf Sozialhilfe angewiesen, liege dies häufig an ihrem tiefen Beschäftigungsrad, schreibt Lustat. Gut die Hälfte der unterstützten Alleinerziehenden arbeiteten weniger als 50 Prozent.