Es entstehen mehr Unisex-Toiletten in Luzerner Schulen
Quelle: Tele 1
Mit einer klaren Mehrheit wurden die Unisex-Toiletten am Donnerstag im Luzerner Stadtparlament angenommen. Das Thema im Vorstoss von SP-Politikerin Regula Müller findet das Parlament wichtig, die Umsetzung der Unisex-Toiletten kommt aber nicht bei allen gut an. So kritisiert Lisa Zanolla, SVP-Stadtparlamentarierin, dass Schulen sich mit Unisex-Toiletten abgrenzen: «Für die Kinder entstehen noch mehr Probleme und wir finden, dass geschlechtsneutrale Toiletten bei Kindern und Jugendlichen nicht gemacht werden sollen.»
«Es ist nicht zumutbar»
Anderer Meinung ist die Initiantin Regula Müller, Stadtparlamentarierin der SP Luzern: «Unisex-WCs sind zwingend in der Stadt Luzern. Es ist nicht zumutbar, dass Kinder, die sich ihres Geschlechts unsicher sind, für eine Männer- oder Frauen-Toilette entscheiden müssen.»
Ziel des Vorstosses war es, dass Kindern genau diese Entscheidung abgenommen wird. Statt Kabinen mit Frauen und Männern als Symbole, soll es einfach einzelne Kabinen geben. Im Schulhaus Fluhmühle in Luzern gibt es bereits ein Unisex-WC und das funktioniere sehr gut.
«Oft wird mir vorgeworfen, dass das Thema nur eine Minderheit betrifft», sagt Müller. «Die Toilette darf aber von allen benutzt werden. Ausserdem helfen sie, das Thema in den Schulen zu thematisieren.»
Behinderten-Toiletten werden zu Unisex-WCs
Schulen, die neu gebaut oder renoviert werden, sollen von nun an – wenn möglich – Unisex-Toiletten bekommen und entsprechende Umkleidekabinen einplanen. Bei den anderen Schulhäusern sollen Behinderten-Toiletten in Unisex-WCs umgewandelt werden.
«Dadurch müssten sich die Kinder outen», befürchtet Lisa Zanolla. «Wenn, dann sollte es nur noch Unisex-WCs und keine getrennten WCs mehr geben. Das wäre dann aber bei den Umkleidekabinen nicht machbar.»
(red.)