Geistliche nehmen Beichte jetzt per Telefon ab
Quelle: Tele1
Kurz vor Ostern gehen viele Menschen zur Kirche, um ihre Sünden zu beichten. Doch seit dem Entscheid des Bundesrates, Menschenansammlungen zu vermeiden und stattdessen auf Social Distancing zu setzen, dürfen auch Kirchen keine Gottesdienste mehr durchführen - sogar auf die Beichte muss verzichtet werden.
«Viele fragten beim Kloster nach, ob die Möglichkeit noch bestehe, vorbei zu kommen und beichten», erklärt Bruder Josef Regli vom Kloster Wesemlin Luzern. «Deswegen habe ich einigen Leuten geschrieben, dass ab sofort die Möglichkeit bestehe, telefonisch mit uns im Gespräch sein zu können und auch ein Beichtgespräch zu führen.» Aber nicht nur Beichten nimmt Regli ab, sondern er führt mit den Menschen auch seelsorgerische Gespräche per Telefon.
Auch am Telefon ist eine Nähe vorhanden
Das Angebot wird gut genutzt, wie Regli betont, und auch die Rückmeldungen fallen positiv aus. Für viele sei es aber trotzdem ein bisschen ungewohnt: «Letztens meinte eine Frau zu mir, sie fände die Beichte am Telefon schon ein bisschen komisch, und ob das für mich auch komisch wäre. Doch für mich ist auch telefonisch eine Nähe möglich.» Er telefoniere auch mit seinen Freunden, Verwandten und Bekannten und erlebe dabei eine Nähe. «Deswegen spüre ich auch bei Beichtgesprächen am Telefon eine Nähe.»