Volksmusik-Knatsch

Gesamter Luzerner Vorstand tritt wegen Unstimmigkeiten zurück

21.01.2023, 06:20 Uhr
· Online seit 21.01.2023, 06:14 Uhr
In der Zentralschweizer Volksmusik-Szene brodelt es. Dem Luzerner Vorstand wird vorgeworfen, sie machen zu wenig und daher verliere man immer mehr Mitglieder. Gewisse forderten, dass der Vorstand zurücktritt. An der Generalversammlung wurde dies zwar abgelehnt, doch der Vorstand hat genug und geht.

Quelle: Tele 1

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In der Zentralschweizer Volksmusikszene ist es nicht mehr harmonisch. Ein Ehrenmitglied des Verbandes Schweizer Volksmusik Luzern hat beim Dachverband Schweizer Volksmusik VSV einen Antrag gestellt. Dieser Antrag liegt PilatusToday und Tele 1 vor und fordert, dass der gesamte Vorstand in Luzern zurücktritt. Diesen Vorschlag stützt der Dachverband gleich aus mehreren Gründen: «Luzern war zu wenig aktiv», sagt Ralph Janser, der Zentralpräsident des VSV. «Auch nach der Corona-Zeit mussten wir feststellen, dass es für 2023 kein Programm gibt.» Deshalb hätten sie den Rücktritt gefordert.

Zu wenig Mitglieder

Ein weiterer Grund war die Mitgliederanzahl. In der Sektion Luzern hat man aktuell noch halb so viele Mitglieder wie vor zehn Jahren. Andere Sektionen haben dort klar weniger Verluste verzeichnet.

Die Sektion Luzern sieht ein, dass sie Mitglieder verloren haben. Die hohe Zahl könne jedoch erklärt werden. Der Dachverband hätte die Liste nicht sauber geführt und dies bestätigte auch der Dachverband selbst in einem E-Mail, welches der Redaktion vorliegt: «Als wir das Register <gezügelt> haben, haben wir <ausgemistet>. Viele Mitglieder wurden beispielsweise doppelt geführt oder waren aufgelistet, obwohl sie den Beitrag nicht mehr bezahlen», so der VSV.

«Stubete» waren zu wenig gefragt

Doch das sei nicht die einzige Baustelle, bemängelt der VSV. «Die Sektion Luzern wäre für Anlässe mit Weiterbildungsmöglichkeiten verantwortlich. Dies wurde nicht erfüllt», sagt Ralph Janser. Dem widerspricht die Sektion Luzern: «Wir machten immer alles, was wir konnten», so der Ex-Präsident der Sektion, Sepp Höltschi. «Wir organisierten diverse Anlässe. Waren an der Luga, machten das Käsefest Luzern und organisierten verschiedene <Stubete>.»

Doch diese «Stubete» seien schlichtweg nicht mehr rentabel gewesen. «Wenn nur zehn Personen auftauchen, dann sagt ein Wirt ab.»

Gesamter Vorstand tritt zurück

All diese Unstimmigkeiten waren für den Vorstand der Sektion Luzern zu viel des Unguten. «Wir konnten so nicht mehr weiter machen.» Obwohl der Antrag des Rücktritts des Vorstands an der Generalversammlung abgelehnt wurde, entschied sich der Vorstand, den Platz zu räumen. «Ich glaube, jeder hat Verständnis für unseren Entscheid», so Sepp Höltschi.

Nun gilt es so schnell wie möglich einen neuen Vorstand zu suchen. Zusammen mit dem Dachverband des VSV muss die Sektion Luzern nun eine Lösung finden.

(red.)

veröffentlicht: 21. Januar 2023 06:14
aktualisiert: 21. Januar 2023 06:20
Quelle: PilatusToday / Tele 1

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