Quelle: PilatusToday
In der Zentralschweiz ist es am Mittwochabend richtig ungemütlich geworden. Aus Westen her zog ein Gewitter auf. MeteoNews schreibt von «teils heftigen Gewittern» in den Kantonen Luzern, Ob- und Nidwalden. Die Gewitterfront war um ca. 19.25 Uhr in der Zentralschweiz.
In den vergangenen Stunden haben sich vor allem über dem französischen Jura Gewitterzellen gebildet, diese ziehen aktuell über das #Juragebiet und #Basel. Weitere #Gewitter dürften sich im Berner Oberland bilden. Hier gehts zum aktuellen Radar -> https://t.co/O488DysMQu (me) pic.twitter.com/SMwvdwM1qK
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 22, 2022
Niederschlagsrekord in Luzern
Der bisherige Kurzzeitrekord in Luzern stammte laut Angaben von Meteonews vom 17. Juni 2006, als während eines Gewitters 18 Millimeter Regen innerhalb von zehn Minuten fielen. Das entspricht 18 Litern pro Quadratmeter. Am Mittwochabend waren es nun über 19 Millimeter Regen – ein neuer Rekord also.
Insgesamt am meisten regnete es in Fahy im Kanton Jura. Dort fielen 41 Millimeter vom Himmel. In Ebnat-Kappel, Kanton St. Gallen, schüttete es in einer Stunde 35 Millimeter Wasser in die Landschaft. Für das Greyerzerland, das Chablais und das Lavaux galt bis Mittwoch um Mitternacht die Gefahrenstufe Rot für teilweise heftige Gewitter.
Übrigens die 19.1mm Niederschlag innerhalb von 10 Minuten ist für Luzern ein neuer Rekord! Der bisherige Rekord betrug 18.0mm und wurde während eines Gewitters am 17.06.2006 gemessen.
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) June 22, 2022
Rekord spüren die Busse an der Pilatusstrasse:
Quelle: PilatusToday / Lesereporter
Bereits am Dienstagabend gab es in der Zentralschweiz teils heftige Unwetter. In Willisau entstanden gar Sachschäden. Auch in anderen Kantonen der Schweiz donnerte und blitzte es teils heftig.
Schäden in Willisau:
Quelle: Zuschauervideo
SBB kämpft mit dem Wetter
Auch die SBB spürt das Wetter. Ein umgestürzter Baum führte zu Einschränkungen des Bahnverkehrs zwischen Hitzkirch und Baldegg. Betroffen war die S 9.
Einschränkungen im Bahnverkehr: Lenzburg - Luzern https://t.co/LuTTAHSzIx
— Railinfo SBB. (@railinfo_sbb) June 22, 2022
Windböen von 109km/h in Egolzwil
Die stärksten Windböen wurden gemäss Angaben von MeteoNews auf dem Chasseral mit 110 Kilometern pro Stunde (km/h) und in Egolzwil mit 109 km/h gemessen. Verbreitet lagen die Windgeschwindigkeiten in Gewitternähe zwischen 60 und knapp 100 km/h.
Schwyz: Helikopter musste aus Sicherheitsgründen landen
Der Leonardo-Heli AW 139, der bis zu 15 Personen transportieren kann, war über den Vierwaldstättersee von Buochs Richtung Schwyzer Talkessel geflogen. Der Heli drehte ab und setzte im Wintersried, gleich neben der Agro, zu einer ungeplanten Landung an, schreibt der «Bote». Solche Sicherheits-Aussenlandungen sind nicht zu verwechseln mit einer Notlandung.
Grund für den Flug-Unterbruch waren nicht nur die miserablen Sichtbedingungen. Wie der Pilot dem «Boten» sagte, sei das Risiko eines Blitzschlags hoch gewesen.
Abkühlung nach vielen Hitzenächten
Die Gewitterfront brachte eine merkliche Abkühlung nach den vielen Hitzetagen im Juni. In Bern beispielsweise sank die Temperatur kurz vor 18 Uhr schlagartig von rund 23 auf unter 16 Grad. Bis um 4 Uhr am Donnerstagmorgen registrierten die Wetterdienste überdies 33'000 Blitz-Einschläge, wie SRF Meteo auf Twitter mitteilte.
Noch bis am Freitag sind laut SRF Meteo täglich heftige, unwetterartige Gewitter möglich. Auf das Wochenende kündigt sich dann eine ruhigere Wetterphase an.